JCP.next.3: Renovierung des Java Community Process, die dritte

Patrick Curran, Vorsitzender des Java Community Process (JCP), hat die derzeitigen Bemühungen zur Erneuerung des Organs zur Standardisierung der Programmiersprache Java zusammengefasst. Neben dem eingangs angekündigten JCP.next.1 und dem im Januar 2012 folgenden JCP.next.2, die bereits eigene JSRs (Java Specification Requests) erhalten haben, gibt es seit Kurzem auch einen JSR für eine dritte Initiative unter dem Schlagwort JCP.next.3.

Die Idee hinter den drei JSRs ist eine Erhöhung der Transparenz des Community-Prozesses und der Abbau von Hürden für die Teilnahme an Expertengruppen und -ausschüssen. Zudem sollen die Agilität des Prozesses erhöht und die Führungsgremien zusammengelegt werden.

JCP.next.1 wurde im JSR 348 ("Towards a new version of the Java Community Process") im Oktober 2011 ratifiziert. In ihm finden sich eine Reihe einfacher, aber wichtiger Änderungen niedergeschrieben, die den Prozess transparenter machen und für mehr Bereitschaft sorgen sollen, am JCP mitzuwirken. JCP.next.2 wird derzeit im JSR 355 ("JCP Executive Merge") erarbeitet und soll später im Jahr fertiggestellt werden. Es geht darum, die bislang getrennt operierenden Exekutivkomitees für Java ME (Java Micro Edition) und Java SE (Java Standard Edition) beziehungsweise Java EE (Java Enterprise Edition) zusammenzulegen.

Der noch junge JSR 358 ("A major revision of the Java Community Process") – JCP.next.3 – umfasst unter anderem die Überarbeitung der Java Specification Participation Agreement (JSPA), in der die Regeln beschrieben werden, wie JCP-Mitglieder an der Entwicklung eines JSRs mitarbeiten können, und die erst einmal aus dem JSR 348 ausgeklammerten größeren Änderungen. Curran geht davon aus, dass es einige Zeit – mindestens ein Jahr – benötigen wird, bis die Arbeiten an diesem JSR abgeschlossen seien. (ane)