Künftige Kleinstcomputerbausteine auf DNS-Basis?

Nanostrukturen aus dem Bio-Baumaterial DNS könnten Experimentalphysikern zufolge auch in der Computertechnik zum Einsatz kommen.

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Deutschen und chinesischen Forschern ist es an der Universität des Saarlandes in gemeinsamer Arbeit erstmals gelungen, mit isolierten Strängen des genetischen Baumaterials DNS (Desoxyribonukleinsäure) zu schreiben. Die so entstandenen Buchstaben "DNA" (die englische Entsprechung von DNS) haben eine Höhe von nur 300 Nanometern. Das neue Verfahren, das die Wissenschaftler entwickelt haben, kann nach ihrer Auskunft nicht zuletzt einen Meilenstein für die weitere Miniaturisierung von Computern darstellen. Nanostrukturen aus DNS könnten zu Rechnerbausteinen führen, deren Größe nur einen Bruchteil der Ausmaße heute üblicher Komponenten betragen würde.

Das Forschungsprojekt stellt eine Kooperation der Saarbrücker Abteilung für Experimentalphysik unter Beteiligung von Prof. Uwe Hartmann mit Wissenschaftlern des Shanghai Institute of Nuclear Research dar. DNS ist als Träger der Erbinformation Bestandteil der Zellkerne aller Lebensformen, insofern beschäftigt sich die Biologie bekanntermaßen damit. Dass man sie als Baumaterial für Nanostrukturen für geeignet hält, liegt am Zuckermolekül Desoxyribose, das in lebenden Zellen millionenfach zu einer regelmäßigen Kette verknüpft ist und das DNS-Rückgrat bildet. (psz)