Goldener Handschlag für Ex-RIM-Chefs

Trotz schwerer Krise verabschiedet der Blackberry-Hersteller RIM seine scheidenden Chefs überaus großzügig. Jim Balsilie und Mike Lazaridis können sich über Millionen-Boni freuen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der krisengeschüttelte Blackberry-Hersteller RIM schüttete seinem scheidenden Co-Chef Jim Balsillie zum Abschied noch eine Millionen-Zahlung aus. Der langjährige Top-Manager bekam zusätzlich zum Grundgehalt von 1 Millionen US-Dollar und einem Aktien-Bonus noch zusätzlich 4,8 Millionen US-Dollar bei seinem Abgang von der Firmenspitze im Januar. Das geht aus den RIM-Unterlagen (PDF-Datei) für die Aktionärsversammlung hervor.

Insgesamt bezifferte das Unternehmen die Einkünfte von Balsillie in dem Ende Februar abgeschlossenen Geschäftsjahr auf knapp 8 Millionen US-Dollar. Hinzu kamen bei seinem Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat im März noch vorzeitig in Aktien umgewandelte Optionen, deren Wert zum damaligen Kurs auf 3,1 Millionen US-Dollar beziffert wurde.

Für Balsillies zeitgleich als Co-Chef zurückgetretenen Kollegen Mike Lazaridis gab es zum Abschied von der Firmenspitze eine zusätzliche Zahlung von gut 862.000 US-Dollar. Lazaridis blieb aber im Gegensatz zu Balsillie noch Mitglied im Verwaltungsrat. Seine Gesamteinkünfte für das Jahr 2011 bezifferte RIM auf rund 4 Millionen Dollar. Zudem wird auch bei ihm ein 3,1 Millionen Dollar schweres Optionspaket in Aktien umgewandelt, sobald er den Verwaltungsrat verlässt.

Die beiden Manager hätten die weltweite Mobilfunk-Industrie revolutioniert und den Umsatz bei RIM von 294 Millionen auf knapp 20 Milliarden Dollar steigen lassen, begründete das Unternehmen die Sonderzahlungen. Den beiden langjährigen Konzernlenkern wird oft die Verantwortung für die desolate Lage von RIM (Research In Motion) angelastet. Sie hatten lange die Bedrohung durch Apples iPhone und Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android heruntergespielt und auf klassische Blackberry-Modelle mit Tastatur gesetzt.

Ihr Nachfolger, der deutsche Manager Thorsten Heins, will die Wende mit dem nächsten Betriebssystem Blackberry 10 schaffen. Es soll aber nach mehrfacher Verzögerung erst zum Ende des Jahres auf den Markt kommen. Zuletzt sagte Heins noch eine längere Durststrecke für das Unternehmen voraus, zum geplanten Sparprogramm will er Ende Juni Details bekanntgeben. (axk)