Acer-Gründer: Microsoft-Tablets bleiben Episode

Der Softwareriese wolle mit dem Einstieg ins Hardware-Geschäft den Marktstart von Windows 8 ankurbeln, lautet die Einschätzung von Stan Shih. Diese Strategie bringe den Redmondern aber mehr Probleme als Profit.

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Von
  • dpa

Microsoft will auch Zubehör wie Tastatur-Hüllen selbst verkaufen.

(Bild: Micrososoft)

Microsoft wird sich nach Einschätzung von Acer-Gründer Stan Shih nicht dauerhaft als Hersteller von Tablets betätigen. Der Software-Konzern wolle langfristig überhaupt kein Tablet unter eigenem Namen verkaufen, sondern nur seinem neuem Betriebssystem Windows 8 zum Durchbruch verhelfen, sagte
Shih am Mittwoch dem Technologie-Portal DigiTimes. Sobald die Strategie aufgegangen sei, werde Microsoft keine weiteren Modelle mehr anbieten. Acer selbst hatte auf der Computex Anfang Juni zwei eigene Tablets für Windows 8 vorgestellt.

Microsoft hatte am Dienstag überraschend angekündigt, unter eigener Marke zwei Tablets mit dem Namen Surface auf den Markt zu bringen. Bislang hatte Microsoft die Herstellung von Hardware seinen Partnern wie Acer, Asus, Dell, HP oder Lenovo überlassen. Für Microsoft gebe es überhaupt keinen Grund, Hardware aus eigener Produktion zu verkaufen, erklärte der Acer-Gründer. Von solchen Verkäufen würde das Unternehmen deutlich weniger profitieren als mit der Lizenzierung seiner Software, schätzt Shih. Dagegen würden Microsoft viele Schwierigkeiten entstehen. So müsste sich das Unternehmen um die Vermarktung kümmern, um das nötige Produktions-Management, den Vertrieb und schließlich um den Service für die Kunden.

Mit den Surface-Tablets will Microsoft erstmals Windows-Software und -Hardware aufeinander abgestimmt aus einer Hand anbieten. Bislang hat Microsoft weder einen Preis noch die genaue Verfügbarkeit der Tablets mitgeteilt. Die DigiTimes berichtete, das Surface-Modell mit einem ARM-Prozessor werde über 600 US-Dollar kosten, die Variante mit einem Intel-Chip über 800 US-Dollar. Als Auftragshersteller habe sich Microsoft das taiwanische Unternehmen Pegatron ausgesucht, das mit dem gleichfalls taiwanischen PC-Hersteller Asus verbunden ist. ()