Darwin und die deutsche Diskussionskultur
Die Diskussion über eine Berücksichtigung der Schöpfungslehre im Biologie-Unterricht wird nicht mehr nur in den USA geführt. Auch hierzulande erhitzt die Frage nach Gott oder Darwin die Gemüter. Ein Plädoyer für mehr Aufklärung.
- Peter Monnerjahn
Angriffe von Kreationisten auf die wissenschaftliche Bildung in Schulen gibt es nicht nur in den USA. Anders als dort sind es aber hierzulande nicht die Verfechter der Schöpfungslehre selbst, die die öffentliche Diskussion anstoßen und befeuern, sondern vielmehr ihre scheinbaren Apologeten – und die Medien, die über sie berichten.
Wie üblich, und wie auch kürzlich wieder im Fall der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU) gesehen, die eine Befruchtung unter anderem des Biologie-Unterrichts durch die biblische Schöpfungsgeschichte befürwortete, erstarrt die Diskussion sehr bald in einer Karikatur ihrer selbst. Sie ist damit ein Paradebeispiel für das, was wir als freie, aufgeklärte Gesellschaft gerade nicht brauchen: billigend in Kauf genommene Denkarmut.
Siehe dazu den Artikel in Technology Review:
(Peter Monnerjahn) / (vbr)