Nintendo veröffentlicht XL-Variante der 3DS-Konsole

Bereits Ende Juli soll eine größere Version der Klappkonsole auf den Markt kommen, die offenbar nur wenig mehr kostet als das aktuelle Modell, allerdings auch eine wichtige Funktion vermissen lässt.

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Die Bildschirme der 3DS XL sind deutlich größer als bei der aktuellen Variante, ihre Auflösung bleibt jedoch unverändert bei 400 × 240 (oben) und 320 × 240 (unten).

(Bild: Nintendo)

Nintendo hat unter dem Namen 3DS XL eine vergrößerte Version seiner aktuellen Mobilkonsole 3DS angekündigt. Das neue Modell soll am 28. Juli in Europa erscheinen. Einen Preis gibt Nintendo nicht vor, da das Gerät in Japan jedoch 18.900 Yen und in den USA 199 Dollar kostet, dürften sich auch hierzulande die Preise zwischen 190 und 200 Euro einpendeln.

Die Bildschirme der XL-Version sind fast doppelt so groß wie bei der 3DS und beheben damit einen der größten Mängel der kleinen Konsole. Mit einer Diagonale von 4,88 Zoll (statt zuvor 3,53 Zoll) erreicht der obere autostereoskopische 3D-Bildschirm fast die Größe des Bildschirms der PS Vita. Die Folientasten für "Home", "Select" und "Start" unter dem unteren Bildschirm (jetzt mit 4,18 Zoll Diagonale) wurden gegen mechanische Kunststofftasten ersetzt.

Die Akkulaufzeit soll sich nur moderat um etwa 20 bis 30 Prozent verbessern. Bei 3DS-Spielen soll der Akku nun laut Herstellerangaben 3,5 bis 6,5 Stunden statt zuvor 3 bis 5 Stunden durchhalten. Unsere konkreten Laufzeitmessungen der 3DS ergaben 3:10 Stunden, die XL-Version dürfte unter den gleichen Bedingungen also knapp vier Stunden erreichen. Das Gewicht erhöht sich von 235 g auf 336 g.

Unklar ist bislang, ob Nintendo auch die Helligkeit der DIsplays verbessert hat. Die 3DS-Bildschirme erreichten bei unseren Messungen nur maximal 113 cd/m², was zum Spielen unter freiem Himmel bei Tageslicht zu wenig ist. Die Rechenleistung und Bildschirmauflösung verändern sich nicht. Die XL-Variante ist Abwärtskompatibel zu DS-Spielen.

Überraschenderweise bringt die XL-Version der 3DS wie ihre Vorgängerin nur ein analoges Schiebepad mit. Für die 3DS sind inzwischen aber mit "Resident Evil: Revelations" und "Metal Gear Solid: Snake Eater 3D" mindestens zwei Titel erschienen, die das zusätzliche Schiebepad Pro zur besseren Steuerung der Kameraperspektive nutzen. Aber offenbar waren deren Verkaufszahlen nicht hoch genug, um einen Einbau eines zweiten Pads im Nachfolger zu rechtfertigen. Ob es auch für die größere 3DS XL ein Schiebepad Pro als Zubehör geben wird, ist derzeit unbekannt.

Dass Nintendo dieses zweite analoge Schiebepad bei der XL-Version einspart, dürfte vor allem Kostengründe haben. Um unter der 20.000-Yen-Marke zu bleiben, wird die Konsole in Japan sogar ohne Netzteil ausgeliefert. In den USA ist das Netzteil hingegen im Lieferumfang enthalten. Ob das auch für Europa gilt, ist bislang unklar – ebenso wie die Frage, ob es womöglich durch ein USB-Ladekabel ersetzt wird. Der Stromanschluss soll identisch zu dem der 3DS sein. Immerhin vergrößert Nintendo die Kapazität der mitgelieferten SD-Speicherkarte, die nun 4 GByte statt bislang 2 GByte fasst.

Update: Nintendo Deutschland hat inzwischen bestätigt, dass die 3DS XL aus Kostengründen ohne Netzteil und Ladekabel ausgeliefert wird. (hag)