Russische Botnetz-Betreiber infizierten 6 Millionen Rechner

Russische Polizeibehörden haben Mitglieder einer Hackergruppe verhaftet, deren Trojaner sechs Millionen Rechner infiziert und Anwender damit um fast vier Millionen Euro geprellt hatten.

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Von
  • Gerald Himmelein

Über 4,5 Millionen Rechner soll das Botnetz eines 22-Jährigen umfasst haben, als die russische Polizei für Computerverbrechen ihn am Donnerstag verhaftete – damit ist es das größte bisher bekannt gewordene Botnetz. Über Banking-Trojaner hatte er Privatpersonen und Organisationen um mehr als 150 Millionen Rubel erleichtert, knapp 3,6 Millionen Euro.

Der junge Mann war online unter den Codenamen "Hermes" und "Arashi" bekannt. Er soll für die Diebstähle unter anderem Varianten des "Carberp"-Trojaners benutzt haben. Der Trojaner stahl Zugangsdaten und zweigte damit Geld auf Tarnfirmen um. Helfer hoben die erbeuteten Beträge an Geldautomaten ab. Die meisten Opfer waren Russen.

Insgesamt soll der Trojaner über sechs Millionen Rechner infiziert haben. An manchen Tagen kamen über 100 000 neue Rechner dazu. Einer Stellungnahme des russischen Innenministeriums zufolge vermietete "Hermes" das Botnetz zeitweise auch an Dritte (Google-Übersetzung).

"Hermes" und die Mitglieder seiner Hackergruppe wurden, so die Behörden, unter Mitarbeit des Virenschutzherstellers Dr. Web gefasst. Die meisten der Komplizen lebten in Moskau und St. Petersburg; "Hermes" wurde im Süden Russlands verhaftet. (ghi)