Google und Yahoo werden zunehmend mobil

Die Internet-Riesen drängen mit Macht auf die kleinen Displays mobiler Endgeräte. Der dort zu verteilende Werbekuchen soll sehr groß werden.

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Die Internet-Giganten Google und Yahoo setzen ihre Bemühungen fort, sich auf dem wachsenden Markt mit Diensten und Werbung im Mobilfunkbereich zu positionieren. Google stellte eine Beta-Version einer speziell auf mobile Endgeräte zugeschnittenen Suchmaschine vor und sicherte sich einen Platz auf Handys von LG Electronics. Yahoo, das einen ähnlichen Deal mit LG schon in der Tasche hat, geht mit einem umfassenden Angebot für Inhalteanbieter an den Start, die ihre Produkte für Mobilfunkkunden zugänglich machen und vermarkten wollen.

Der koreanische Elektronikkonzern wird ab dem zweiten Quartal Googles mobile Anwendungen auf Millionen in Nordamerika, Europa und Asien ausgelieferten Handys vorinstallieren. Die Vereinbarung umfasst die mobilen Versionen der Google-Anwendungen Maps, Mail und Blogger sowie direkten Zugang zur Online-Suche aus dem Menü der Handys. Eine LG-Sprecherin sagte dem Wall Street Journal (WSJ), es hätten sich bereits einige Carrier für den Vertrieb der mit Google-Software bestückten Handys gefunden.

Gleichzeitig stellte Google eine Beta-Version der überarbeiteten Suchmaschine für mobile Endgeräte vor. Die Suchseite soll sich nun einfacher den persönlichen Bedürfnissen anpassen lassen und mit minimalem Aufwand zu den gewünschten Suchergebnissen führen. Dafür wurden die Suchalgorithmen angepasst, um die Ergebnisse so konkret wie möglich auf die Anfrage abzustimmen. Zudem berichtet das WSJ unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Kreise, dass Google die Software-Entwicklung für mobile Endgeräte vorantreibt. Dem von dem Suchmaschinenbetreiber nicht kommentierten Bericht zufolge sollen damit mehr Google-Dienste als bisher auf die mobile Plattform gehoben werden.

Konkurrent Yahoo hat am heutigen Mittwoch mit den Mobile Publisher Services ein neues Paket mit Dienstleistungen für Inhalte-Anbieter und Werbetreibende vorgestellt. Anbieter mobiler Dienste und Inhalte können damit ihre Angebote über Yahoos Suche und Verzeichnisse an den mobilen Endnutzer bringen und auf Yahoos mobiles Anzeigensystem zugreifen. Auch Google hat ein Anzeigensystem für den mobilen Markt im Portfolio.

Die verstärkten Aktivitäten der Internet-Riesen auf dem Mobilfunk-Sektor sind angesichts des geschätzten Marktpotenzials nicht verwunderlich. Schon in vier Jahren könne auf mobilen Diensten geschaltete Werbung eine Milliarde Besitzer eines internettauglichen Handys erreichen, schätzen Marktforscher. Jupiter Research rechnet in dem Segment dann mit Werbeeinnahmen von rund 2 Milliarden Euro jährlich. (vbr)