Weiter Wirbel um Rambus

Noch ist er noch gar nicht auf dem Markt, da sorgt er schon fĂĽr reichlich Aufruhr: der DirectRambus, eine neue Speichertechnologie.

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Von
  • Andreas Stiller

Noch ist er noch gar nicht auf dem Markt, da sorgt er schon für reichlich Aufruhr: der DirectRambus, die neue Speichertechnologie, die Intel und Rambus Inc. gemeinsam entwickelt haben. Intel bemerkte erst ziemlich spät Fehler der ersten Prototypen im Zusammenspiel mit dem Camino-820-Chipsatz: die DRAM-Hersteller mußten das Design noch einmal überarbeiten, damit es auch mit 800 MHz Takt läuft. Derzeit beschränken sich die Designs auf 700 MHz.

Doch mehr Probleme als die daraus resultierende Verzögerung von einigen Monaten dürfte Intel die sich immer stärker abzeichnende Negativhaltung der Board-Hersteller bereiten. Diese sind wegen des erheblichen Design-Aufwandes, extrem teuren Test-Equipments (von HP) und hoher Speicherkosten bei vergleichsweise niedrigem Performance-Vorteil reichlich irritiert. Schließlich sind konkurrierende Speichertypen, etwa SDRAM mit 133 MHz und "Double Data Rate" (DDR), inzwischen marktreif. Sie lassen sich leichter und preiswerter fertigen und bereiten weit weniger Schwierigkeiten. Schon die normalen PC-133 SDRAMs (1 GByte Spitzen-Transferrate) erwiesen sich den ersten RDRAM-Prototyp-Systemen mit 700-MHz-Rambus (1,4 GByte/s) als in etwa ebenbürtig, mit DDR266-SDRAMs würde sich die SDRAM-Performance deutlich zu deren Gunsten verschieben.

IBM tanzt (noch) auf beiden Hochzeiten. Als aber vor einer Woche Gerüchte aufkamen, daß IBM Rambus fallen lasse, sackte der Kurs von Rambus Inc. binnen kurzem um 10 Prozent. Inzwischen hat IBM aber dementiert, und die Rambus-Kurse haben sich schnell wieder erholt. Dazu hat sicherlich auch Intels Verlautbarung beigetragen, daß auch die nächsten Low-Cost-Chipsätze wie Timna mit Rambus-Interface ausgestattet sein werden. Immerhin hat Intel bereits viele Hardware-Standards auf dem Markt durchgesetzt, man denke etwa an PCI. Doch sicherheitshalber entwickelte der Chip-Marktführer einen Notnagel in Gestalt einer Rambus-zu-SDRAM-Bridge, so daß alternativ die Boards auch für SDRAM-Bestückung ausgelegt werden können. (as)