EU-Kommissar: Surfen ist zu teuer
Die EU-Kommission macht weiter Druck bei der Ă–ffnung lokaler und regionaler Telefonnetze.
Die EU-Kommission macht weiter Druck bei der Öffnung lokaler und regionaler Telefonnetze. Am 22. Februar, im Vorfeld der CeBIT, werde es dazu eine öffentliche Anhörung in Brüssel geben, kündigte Industriekommissar Erkki Liikanen am Mittwoch in Brüssel an. Noch in diesem Jahr will die Kommission für mehr Wettbewerb in dieser Sparte sorgen.
Das Telefonieren im Ortsnetz und das Surfen im Internet sollen nach dem Willen der Kommission deutlich billiger werden. Liikanen hatte schon im vergangenen Jahr die zu hohen Preise von Ortsgesprächen beklagt. Über die "letzte Meile" -- die Kabelstrecke von der Vermittlung bis zum Telefonanschluss -- haben derzeit nach Branchenangaben oft noch die Leitungseigentümer zu bestimmen, darunter viele Staatskonzerne oder frühere Monopolisten.
Deutschland gehört laut Liikanen mit Österreich, Dänemark, Finnland und den Niederlanden zu den EU-Ländern, die bereits eine Öffnung der lokalen Netze verlangten. Erste technische Schritte sind in Deutschland zwar erfolgt: Mit der Frequenzvergabe für die drahtlose Anschlusstechnik Wireless Local Loop (WLL) ist der Weg für eine billigere Anschlusstechnik geebnet; aufwändige Erdarbeiten für neue Kabel sind nicht nötig. Jedoch hat bislang noch keiner der Lizenznehmer die WLL-Technik in großem Stil eingesetzt -- obendrein interessieren sich die Anbieter derzeit mehr für den lukrativen Geschäftskundenmarkt. (dz)