Massachusetts unterstützt weiterhin das OpenDocument-Format

Der Finanzminister des US-Bundesstaats hat versichert, die bisherige Haltung zu dem Dokumentenformat werde beibehalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 137 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Nach dem Rücktritt des Chief Information Officer von Massachusetts, Peter Quinn, mehrten sich Befürchtungen, der US-Bundesstaat könnte von seiner bisherigen Unterstützung des OpenDocument Format (ODF) abrücken. Doch nun schreibt der Jurist und Standardisierungsexperte Andrew Updegrove in seinem Weblog auf Consortiuminfo.org, ein entscheidendes Regierungsmitglied habe versichert, Quinns Rücktritt werde sich nicht auf die bisher vertretene Position gegenüber ODF auswirken. Bei dem Regierungsmitglied handelt es sich laut Updegrove um Finanzminister Thomas H. Trimarco. Dieser habe gegenüber Linda Hamel, die der Information Technology Division (ITD) beratend beisteht, entsprechende Äußerungen gemacht.

Der ehemalige ITD-Chef Peter Quinn war Ende Dezember 2005 zurückgetreten. Quinn war Ende November 2005 durch einen Artikel im Boston Globe in das Kreuzfeuer der Kritiker der Beschaffungspolitik im Staate Massachusetts geraten, da ihm indirekt Bestechlichkeit vorgeworfen wurde. Diese Vorwürfe wurden inzwischen völlig ausgeräumt. Trimarcos Vorgänger Eric Kriss sagte über ein Treffen mit Quinn noch vor dessen Rücktritt, dieser sei als IT-Experte nicht vertraut mit politischen Manövern und habe sich in den vergangenen Monaten sehr unbehaglich gefühlt. Insbesondere den Globe-Artikel habe er als geschmacklos empfunden.

Updegrove befürchtete so wie viele Befürworter des bisher in Massachusetts eingeschlagenen Wegs nach Quinns Rücktritt, es könnten noch Änderungen am im September 2005 beschlossenen Enterprise Technical Reference Model vorgenommen werden. Nach diesem will der Bundesstaat ab dem 1. Januar 2007 nur noch das neu entwickelte ODF bei Office-Anwendungen für seine elektronischen Dokumente nutzen. Allerdings hat sich Trimarco Ende November zuversichtlich darüber geäußert, dass Microsoft die Vorschriften über die Verwendung bestimmter Dokumentenformate doch noch erfüllen kann. Microsoft hatte kurz zuvor angekündigt, sein Dokumentenformat Office Open XML als offenen Standard bei der europäischen Organisation ECMA International anzumelden. Durch diesen Schritt wurden weitere Diskussionen genährt. (anw)