Touch Commander

Immer mehr Unterhaltungselektronikgeräte lassen sich bequem über Apps auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Doch können die mobilen Surfgeräte mit ihren Touchscreens die konventionelle Fernbedienung wirklich vom Couchtisch verdrängen?

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Inhaltsverzeichnis

Über Jahre hinweg galten Fernbedienungen mit großen Touchscreens als die Könige der Wohnzimmer-Kommandeure: Dank frei positionierbarer virtueller Tasten ließ sich ihre Bedienoberfläche optimal an die zu steuernde Unterhaltungselektronik im Wohnzimmer anpassen. Doch Modelle wie Philips’ Pronto TSU9800 blieben mit Preisen bis zu mehreren tausend Euro selbst für ambitionierte Heimcineasten meist ein Traum. Preiswertere Universalfernbedienungen wie Logitechs Harmony One [1] sind zwar auch mit Touchscreens ausgestattet, diese bieten allerdings nur für einige wenige Knöpfe Platz.

Doch die Lage hat sich drastisch geändert, seit erschwingliche Smartphones und Tablets mit langer Laufzeit und vergleichsweise großen Touch-Displays erhältlich sind. Zwar mangelt es den aktuellen Mobilgeräten in der Regel an LEDs, mit denen sie direkt Infrarot-Kommandos an die CE-Geräte schicken könnten. Für weit unter 100 Euro bekommt man aber Transmitter, die mit dem Mobilgerät verbunden werden und auf Befehl einer auf dem Smartphone oder Tablet installierten App IR-Codes aussenden.

Die Fast Learning Programmable Remote wird in den Dock Connector von iPhone, iPod touch oder iPad gesteckt. Bevor man eines dieser Geräte in die Tasche steckt, sollte man den Dongle aber besser abziehen, damit er nicht abbricht.

Erhältlich sind beispielsweise kleine IR-Transmitter wie die „Fast Learning Programmable Remote“ (FLPR), die man in den Dock Connector des iPhone, iPod touch oder iPad steckt. Da der Sender vom Smartphone beziehungsweise Tablet mit Strom versorgt wird, spart man sich das Hantieren mit Batterien. Dafür stört im Alltag ein wenig, dass der Dongle am iPad nur knapp in die Aussparung des von Apple angebotenen iPad-Covers passt. Zudem muss er abgezogen werden, wenn das Mobilgerät nach dem Ladegerät ruft. Und schließlich hält man, da sich der Dock Connector an der Unterseite befindet, das Smartphone beziehungsweise Tablet stets falsch herum – wodurch sich der Home Button oben befindet.

Ebenfalls ohne Batterien kommen die IR-Dongles aus, die man in den Kopfhörerausgang des iOS-Geräts steckt. Folglich muss dieses auch nicht um 180 Grad gedreht werden, um die heimischen CE-Geräte steuern zu können – und es lässt sich auch jederzeit aufladen oder in einem Dock abstellen. Diese IR-Dongles haben ein kleines Modem eingebaut, das analoge Tonsignale in IR-Codes umwandelt. Bei einem Hersteller stießen wir allerdings auf den Hinweis, dass sein Transmitter nur mit US-amerikanischen iPhones und iPads funktioniere. Als Grund nannte er die EU-Verordnung, nach der in Europa zur Vermeidung von Hörschäden der Pegel des Kopfhörerausgangs begrenzt wird und die dafür sorge, dass zu wenig Strom für das Dongle bereitstünde.

Die UnityRemote verbindet sich über Bluetooth mit dem iOS-Gerät, auf dem
die Fernbedienungs-App läuft.

Und schließlich werden externe IR-Sender wie die UnityRemote von Gear4 angeboten, die sich über Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Das an eine schwarze Puderdose erinnernde Gerät lässt sich einfach auf den Couchtisch oder ins Regal stellen – solange Sichtkontakt mit den zu steuernden Geräten besteht. Die Stromversorgung übernehmen drei Mignon-Batterien.

Wir schauten uns einmal die FLPR und die UnityRemote genauer an. Wie bei den klassischen Universalfernbedienungen legt man in deren Apps die zu steuernden CE-Geräte einmalig fest. Hierzu erfragt ein Einrichtungsassistent Typ, Hersteller und Modell und sucht die passenden IR-Codes heraus. FLPR kennt die Geräte der wichtigsten Hersteller, in der App zur UnityRemote ist sogar praktisch jeder in Europa bekannte CE-Hersteller mit diversen Geräten aufgelistet. Bei unserer Stichprobe fanden wir auch aktuelle TVs und Blu-ray-Player, lediglich ein HDMI-Umschalter von Auvisio war nicht verzeichnet. Ist ein Gerät unbekannt, können beide Lösungen die IR-Codes der originalen Fernbedienung erlernen.

Eine auf das iPad angepasste Fassung
der FLPR-App existiert bislang nicht.
In der Version fĂĽr iPhone und iPod touch wird schnell deutlich, dass der Platz ungeschickt genutzt wird.

Nutzt ein Hersteller für Geräteklassen unterschiedliche Befehlssätze, probiert die UnityRemote-App diese automatisch der Reihe nach aus und fragt jeweils beim Anwender nach, ob das Gerät reagiert hat. Bei FLPR muss man sich hingegen für ein Set entscheiden und selbst testen, ob man damit hinkommt. Falls nicht, muss die Einrichtung für das CE-Gerät komplett wiederholt und der nächste IR-Befehlssatz ausprobiert werden. Nach der Einrichtung präsentiert die UnityRemote-App eine Übersicht aller Geräte am unteren Bildschirmrand. Zu jedem stehen mehrere Screens mit unterschiedlichen Schaltflächen zur Verfügung. Wer mit dieser Voreinstellung unzufrieden ist, kann die Schaltflächen nach eigenen Wünschen anordnen und einzelne Buttons entfernen oder hinzufügen. Standardaufgaben wie Kanalwechsel oder Änderungen an der Lautstärke lassen sich mittels Fingergesten – beispielsweise einem Wisch nach oben – aufrufen.

Bei der FLPR leidet der Bedienkomfort darunter, dass die App auf das kleinere Display des iPhone ausgelegt ist: Da für jedes Gerät nur zwei Screens eingeplant sind, bekommt man zunächst nur ein Steuerkreuz sowie die Knöpfe zum Umschalten und zur Lautstärkeregelung zu Gesicht. Um den Zahlenblock oder die Quellenauswahl zu nutzen, muss man nach unten scrollen. Erst am unteren Rand befindet sich dann die Schaltfläche, um auf den zweiten Screen zu wechseln – wo man wiederum lediglich auf eine lange, vertikale Aneinanderreihung weiterer Schaltflächen trifft. Wer beispielsweise Fernseher, A/V-Receiver und Blu-ray-Player einzuschalten und jeweils die passenden Ein- und Ausgänge aktivieren will, ist bei der FLPR-App deutlich länger mit Scrollen und Wischen beschäftigt, als es dauern würde, auf den originalen Fernbedienungen die paar Knöpfe zu drücken.

Bei beiden Lösungen lassen sich aber auch Befehlsketten (Makros) programmieren, um alle nötigen IR-Signale automatisch der Reihe nach abzusetzen. Bei der FLPR werden dafür die einzelnen Eingaben des Nutzers auf den verschiedenen virtuellen Fernbedienungen zu den einzelnen CE-Geräten aufgezeichnet. Die UnityRemote-App versucht hingegen – ähnlich wie Logitech – durch gezielte Nachfragen herauszufinden, welche Befehle bei welcher Aktion zu senden sind. Allerdings fehlt es den Infrarot-Lösungen, wie den gewöhnlichen Fernbedienungen, an einem Rückkanal – weshalb die App auch nicht feststellen kann, ob ein Befehl erfolgreich ausgeführt wurde. Kommen bei der Aussendung einige IR-Befehle nicht ans Ziel, ist eine einfache Wiederholung der Befehlskette meist eher schädlich – beispielsweise, weil man den gerade eingeschalteten Fernseher dadurch wieder ausschaltet.

Logitech versucht diesem Problem einerseits mit sogenannten „Discrete Codes“ Herr zu werden. Dies sind Befehle, die nicht auf den Originalfernbedienungen zu finden sind und an unseren Toshiba-Testfernseher beispielsweise einen klaren Einschalt-Befehl senden (der auch problemlos mehrfach gesendet werden kann) statt des üblichen kombinierten Ein/Aus-Toggles. Stehen spezialisierte Kommandos nicht zur Verfügung, fragt die Harmony One andererseits explizit nach, ob der Befehl bereits erfolgreich ausgeführt wurde, bevor sie einen neuen Anlauf startet. Bei den von uns angeschauten Apps zu den IR-Sendern konnten wir hingegen Discreet Codes ebenso wenig entdecken wie eine Funktion für den Fall, dass die Befehlsfolge nicht komplett korrekt umgesetzt wurde.

Mittlerweile haben aber auch einige Unterhaltungselektronikhersteller selbst Fernbedienungs-Apps im Sortiment – darunter Denon, Kathrein, LG, Onkyo, Philips, Pioneer, Samsung, Sony und in Kürze Panasonic. Mit deren Programmen lassen sich stets nur Geräte aus dem eigenen Haus steuern. Den Lösungen ist zudem gemein, dass die per App steuerbaren Geräte über das lokale (drahtlose) Netzwerk die vom Smartphone oder Tablet gesendeten Kommandos entgegennehmen. Dafür ist einerseits nötig, dass sie einen Netzwerkanschluss haben – was bei aktuellen Fernsehern, A/V-Receivern und vor allem Blu-ray-Playern immer häufiger der Fall ist, da diese mittlerweile auch als Internet-Surfterminals und Streaming-Clients dienen sollen. Andererseits muss in der Betriebssoftware der CE-Geräte ein Server installiert sein, der die eintreffenden Fernbedienungsbefehle verarbeitet.

Neu ist dieser Ansatz nicht: Digital-TV-Receiver vom Typ dbox 2 mit alternativer Firmware ließen sich schon vor Jahren dank integriertem Server von einem PC via LAN fernbedienen. Auch bei manchem netzwerkfähigen A/V-Receiver der vergangenen Jahre konnte man schon über ein Webinterface vom Rechner aus Basisfunktionen wie die Lautstärke steuern. Erst jetzt bewerben die Hersteller die Fernbedienungsmöglichkeit aber offensiv – nicht ohne Grund: Mit den Apps lassen sich Fernbedienungsbefehle tatsächlich schnell und direkt übermitteln, während die eben angesprochenen Browser-basierten Lösungen nicht selten etwas träge und hakelig sind.

Verfügbar sind die Apps in der Regel für iPhone und iPod touch, seltener in speziellen Versionen für das iPad und so gut wie nie für andere Mobilsysteme. Das dürfte vor allem der Popularität der Apple-Geräte zum Zeitpunkt der Entwicklung der betreffenden CE-Geräte geschuldet sein. Mit dem wachsenden Erfolg des Android-OS bieten erste Hersteller aber auch Apps dafür an – darunter LG sowie Samsung für seine US-amerikanischen Fernseher. Die Firma Panasonic erklärte auf Nachfrage sogar, dass sie zwar keine Android-Version ihrer gerade erst für iPhone/iPod touch und iPad angekündigten Fernbedienungs-Apps plane, wohl aber ein eigenes Android-Tablet, das Teil seines TV-Internet-Ökosystems werden soll.

Sonys Media-Remote-App nutzt im Zusammenspiel mit Blu-ray-Playern den RĂĽckkanal, um die wichtigsten Daten zur eingelegten Disc anzuzeigen. Ăśber Dienste wie IMDb kann man weitere Infos abrufen.

Aus der Gruppe der Hersteller mit Fernbedienungs-App sticht momentan Onkyo heraus, deren App alle netzwerkfähigen A/V-Receiver des Unternehmens seit dem Modelljahr 2009 steuert. Auch Philips’ App kann einige ältere TV-Modelle des Unternehmens kontrollieren. Damit ein Fernseher gefunden wird, muss man über die mitgelieferte Fernbedienung einmalig eine Zahlenfolge eingeben, die die App beim Druck auf den Info-Button verrät.

Bei Sony ließen sich anfangs nur Blu-ray-Player mittels App fernbedienen, später kam der neue Streaming-Client SMP-N100 hinzu – weshalb man den Namen des Programms zwischenzeitlich von „BD Remote“ in „Media Remote“ änderte. Auch netzwerkfähige Fernseher sollen sich steuern lassen, was uns auch mit einem TV-Modell der neuesten Generation und aufdatierter Firmware aber nicht gelang.

Ebenfalls nicht mit dem Programm steuerbar ist Sonys Playstation 3 – was für schlechte Kritiken im App Store sorgt. Sie baut zu ihrer offiziellen Fernbedienung tatsächlich eine Verbindung via Bluetooth auf. Um die Spielkonsole auf diesem Weg anzusprechen, gibt es mit „WeBe++ Bluetooth HID Mouse & Keyboard“ zwar eine App für iPhones und iPods. Diese läuft allerdings nur auf gejailbreakten iOS-Geräten. Nicht bekannt ist bislang, ob Sony mit einer kommenden PS3-Firmware einen Fernbedienungsserver nachliefern wird, um die Konsole für die Media-Remote-App erreichbar zu machen.

Alle Hersteller bieten ihre Apps bislang kostenlos zum Download an. Allerdings mussten wir zu unserer Verwunderung feststellen, dass Sony Werbebanner einblendet.

Doch wie gut eignen sich Smartphones und Tablets generell als Ersatz für die konventionelle Fernbedienung? Ein unbestreitbarer Nachteil eines Touchscreens ist, dass sie keine haptische Rückmeldung geben, was eine blinde Bedienung praktisch unmöglich macht. Selbst bei den Universalfernbedienungen mit den größten Touchscreens achten die Hersteller folglich stets darauf, dass für die Grundfunktionen physische Tasten zur Verfügung stehen.

Bei den Smartphones kommt hinzu, dass sich auf ihren relativ kleinen Displays nur eine begrenzte Zahl von Tasten abbilden lässt, da es bei zu kleinen Schaltflächen leicht zu Fehlbedienungen kommen kann. Aktuelle Standardfernbedienungen haben heute jedoch nicht selten 50 Tasten und mehr. Viele Hersteller beschränken sich daher auf die Darstellung eines Grundbefehlssatzes – bei Fernsehern und Digital-TV-Receivern gewöhnlich mit Ein-/Aus-Schalter und Knöpfen für Kanalwechsel und Lautstärke. Das entspricht vom Ansatz her den gerne als Senioren- oder Kinderfernbedienung beworbenen Modellen. Doch die netzwerkfähigen CE-Geräte sind oft mit etlichen Features ausgestattet, die für die meisten Kunden wichtig sind. Hersteller wie Denon und Samsung setzen daher auf Apps mit mehreren Screens – doch dann ist man mit der konventionellen Fernbedienung oft schneller am Ziel.

Pioneer hat seiner Fernbedienungs-App einige Informationsvideos spendiert sowie einen Abschnitt, in dem man die Balance des Surround-Sounds spielerisch beeinflussen kann.

Ein anderer Ansatz ist daher, einfach eine Eingabefläche ohne oder mit nur sehr wenigen Tasten zu erschaffen, die auf Fingergesten wie Wischer und Doppeltabs reagiert. Voraussetzung dafür ist, dass die Bedienoberfläche des CE-Geräts entsprechend angepasst ist. Sony geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht über eine sogenannte „Shake to Control“-Funktion das Senden von Kommandos wie „Skip vorwärts“, wenn das Smartphone ruckartig zur Seite gekippt wird. Pioneer nutzt wiederum den Lagesensor des Mobilgeräts, um dem Anwender beispielsweise zu ermöglichen, in Anlehnung an das Murmelspiel „Labyrinth“ mit einer Kugel auf dem Bildschirm die Balance des Surround-Sounds zu verändern. Das ist alles ganz witzig, für den täglichen Einsatz aber eher unbrauchbar.

Wie sich Smartphone und Tablet sinnvoll nutzen lassen, zeigen beispielsweise Philips, Samsung und Sony. Ihre Apps bieten die Möglichkeit, Texte nicht über den Zehnerblock der Fernbedienung, sondern über die virtuelle Tastatur am Tablet einzugeben. So lassen sich zum Beispiel bei Fernsehern mit Web-Browser wesentlich flinker und bequemer Webadressen ansteuern und Suchbegriffe nachschlagen. Hier können die Steuerungslösungen auf WLAN-Basis auch dadurch punkten, dass sie im Unterschied zu den Infrarot-Fernbedienungen keinen Sichtkontakt zu dem zu steuernden CE-Gerät benötigen. Über Fernbedienungs-Apps wie „Enigmanoid“ (Android) lassen sich sogar Dreambox-Receiver mit alternativer -Firmware aus der Ferne über das Internet programmieren.

Kathrein bildet in seiner App die wichtigsten Tasten der Originalfernbedienung seines Digital-TV-Receivers UFS 912/922 virtuell nach. Leider schien die „Text“-Taste aber ohne Funktion zu sein.

Vor allem aber ist dank der bidirektionalen Verbindung via Netzwerk oder Bluetooth ein Rückkanal realisierbar, über den das CE-Gerät Informationen an die App schicken kann. Bei Digital-TV-Receivern wird dies meist zur Übermittlung von EPG-Informationen genutzt, sodass sich über die App beispielsweise Timer-Programmierungen vornehmen lassen, ohne den laufenden Fernsehbetrieb zu stören. Bei anderen Gerätschaften sieht es mit einer – sinnvollen – Nutzung hingegen eher mager aus. Sony nutzt den Rückkanal bei seiner „Media Remote“-App, um weitere Informationen zu dem im Blu-ray-Player liegenden Film zu liefern.

Während unserer Versuche mit den Fernbedienungs-Apps traten leider bei einigen Programmen Probleme auf, die in der Regel die Netzwerkverbindung betrafen. So konnten wir beispielsweise einen Kathrein-Receiver zwar steuern und in den Standby bringen – bekamen bei dem Versuch, ihn daraus wieder aufzuwecken, aber stets Fehlermeldungen.

Fernbedienungs-Apps

Fernbedienungs-Apps sind eine überaus interessante Sache, nicht zuletzt durch den Rückkanal, der eine sichere Bedienung und die Übermittlung von Zusatzinformationen ermöglicht. Doch statt Touchscreen und Rückkanal für neue und innovative Lösungen zu nutzen, bauen viele Hersteller nur mehr oder minder gelungen die Originalfernbedienung virtuell nach. Spätestens, wenn man zum Wechsel der Audiospur bei der Blu-ray-Wiedergabe durch drei Screens blättern muss, greift man aber schnell wieder zum gewohnten Steuerknüppel. Auch reine Gestensteuerung ist nur Fortschritt gegenüber der konventionellen Eingabe, wenn die Bedienoberfläche des CE-Geräts ordentlich drauf abgestimmt ist. Erste Ansätze sind durchaus vorhanden, aktuell ist aber noch viel Luft nach oben.

Universalfernbedienungen

Wirklich blöd ist, dass jeder Hersteller bislang nur die eigenen Produkte unterstützt. Wer nur CE-Geräte einer Marke kauft, kann diese in der Regel sowieso über eine einzige Fernbedienung steuern; wer Produkte mehrerer Hersteller mischt, müsste am Smartphone oder Tablet wiederum ständig zwischen verschiedenen Apps wechseln wie heute zwischen mehreren Fernbedienungen. Einen wirklichen technischen Mehrwert haben die Anwender daher erst, wenn sich die Hersteller zu einem gemeinsamen WLAN-Fernbedienungsstandard durchringen können, der die einfache Entwicklung von Universalfernbedienungen ermöglicht.

[1] Nico Jurran, Wohnzimmer-Kommandeure, Universalfernbedienungen mit Online-Datenbank, c’t 11/09, S. 114 (nij)