Display aus "Seife"

Aus einer Art Seifenblase bauten Wissenschaftler das dünnste Display der Welt. Ihre Entwicklung lässt Gegenstände plastisch erscheinen – sogar mit 3D-Effekt.

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Amerikanische und japanische Forscher haben den dünnsten Bildschirm der Welt entwickelt. Das sogenannte Kolloidal-Display besteht allerdings nicht aus Glas oder Plastik, sondern aus Seife.

Wie einer der Wissenschaftler, Yoichi Ochiai von der Universität in Tokio, in seinem Blog beschreibt, passt sich die hauchdünne Membran unterschiedlichen Formen an. Zudem können Ultraschallwellen aus Lautsprechern die Oberfläche des Displays verändern und den Grad der Transparenz sowie die Reflexion beeinflussen. So kann der Seifen-Bildschirm den abgebildeten Gegenstand plastisch erscheinen lassen und ihm beispielsweise eine rauhe oder glatte Textur verleihen. Indem die Forscher mehrere der feinen Membranen hintereinander legten, konnten sie das Display auch mit 3D-Effekt ausstatten.

Der Seifen-Bildschirm ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von Yoichi Ochiai mit den Wissenschaftlern Alexis Oyama (Carnegie Mellon Universität) und Keisuke Toyoshima (Tsukuba Universität). Vorstellen wird das Team sein Kolloidal-Display im August auf der diesjährigen SIGGRAPH, der internationalen Konferenz für Computergrafik und interaktive Technik in Los Angeles. Wer nicht auf die Veranstaltung warten will, kann sich die Entwicklung vorab auf Youtube anschauen. Seinen Namen verdankt das Display übrigens dem chemischen Ausdruck Kolloid, einer Bezeichnung für feine, in einer Flüssigkeit verteilte Teilchen. (sun)