Festplattenhersteller experimentieren mit hohen Datendichten

Seagate demonstriert im Labor 421 GBit pro Quadratzoll, und Hitachi bringt es auf 345 Gbit pro Quadratzoll. Die erste 1-TByte-Festplatte soll es nächstes Jahr geben.

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Von
  • Boi Feddern

Perpendicular Recording (PMR) ist heute das Mittel der Wahl, um Festplatten mit hohen Speicherkapazitäten zu fertigen. Den Festplattenherstellern Seagate und Hitachi ist es nun gelungen, zumindest im Labor durch Optimierung von PMR die Datendichte noch um ein Vielfaches zu steigern.

Seagate will es auf 421 GBit pro Quadratzoll geschafft haben. Das entspricht etwa dem 3,5-fachen der heute üblichen Datendichte und würde 3,5-Zoll-Laufwerke mit 2,5 TByte erlauben. Anfang 2009 wären dann auch Notebookplatten mit 500 GByte und Mini-Festplatten im 1- und 1,8-Zoll-Format mit 40 beziehungsweise 275 GByte denkbar. Hitachi ist noch nicht ganz so weit, hat es aber immerhin nach eigenen Angaben auf 345 Gigabit pro Quadratzoll geschafft. Schon im nächsten Jahr plant der Hersteller, die erste 3,5-Zoll-Festplatte mit 1 TByte auf den Markt zu bringen.

Während Perpendicular Recording in den nächsten Jahren vermutlich die dominierende Aufzeichnungstechnik bei Festplatten sein wird, haben die Hersteller auch schon Pläne für andere Aufzeichnungstechniken in der Schublade, die noch höhere Datendichten erlauben sollen. Ein Ansatz ist Heat-Assisted Magnetic Recording (HAMR); früher soll aber bereits das Patterned-Media-Verfahren zum Einsatz kommen.

Bei Patterned Media erzeugen die Hersteller auf dem Medium isolierte magnetische Inseln, bei denen jedes einzelne magnetische Körnchen einem Datenbit entspricht. Heute besteht ein Datenbit noch aus etwa 100 magnetischen Körnern. Patterned Media erhöht bei einer geringeren Anzahl notwendiger Körnchen die Anzahl der Datenbits pro Quadratzoll auf dem Datenträger und erhält gleichzeitig deren thermische Stabilität.

Hitachi rechnet damit, dass Patterned Media ab 2010 bei Festplatten zum Einsatz kommt, später auch in Kombination mit HAMR. Schon vor vier Jahren hielt Seagate Datendichten von 50 TBit pro Quadratzoll für technisch machbar. Der Mitbewerber Hitachi spricht inzwischen von 100 TBit pro Quadratzoll, die realisierbar sein sollen. (boi)