Österreicher bevorzugen Satelliten-TV

Die Astra-Flotte dominiert den Markt und freut sich über Zuwächse im Digitalsegment. Deutsche Kunden bevorzugen allerdings analoge Übertragungen.

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In 3,4 Millionen österreichischen Haushalten fand sich Ende 2006 mindestens ein Fernsehapparat. Im Jahresabstand ist das ein Zuwachs von 35.000. 52 Prozent der TV-Haushalte (1,8 Millionen) empfangen ein Satelliten-Signal – 97 Prozent davon Astra. 1,3 Millionen (37 Prozent) haben einen Kabelanschluss, nur 11 Prozent (380.000) sind auf terrestrischen Empfang angewiesen. Diese Werte wurde vom Marktforscher GfK Austria (vormals Fessel GfK) im Auftrag der Satelliten-Betreibergesellschaft SES Astra erhoben.

In Deutschland, wo Astra das Institut TNS Infratest mit der Markterhebung beauftragt hat, liegt die Kabeltechnik vorn. Deren 18,5 Millionen Haushalte entsprechen knapp 50 Prozent. Dahinter folgen mit 16,7 Millionen Satelliten-Haushalte (45 Prozent) und 1,9 Millionen terrestrisch versorgte Zuschauer (gut 5 Prozent). Zählt man die direkten Astra-Empfänger und die über Kabelkopfstationen versorgten Haushalte zusammen, erreicht die Sat-Flotte 35 Millionen bundesdeutsche Haushalte.

Erfreut zeigt sich der in Luxemburg ansässige Betreiber über Erfolge im digitalen Marktsegment, das in Deutschland um 22 Prozent auf 12,7 Millionen Haushalte gewachsen ist. 8,2 Millionen oder fast zwei Drittel bevorzugen Signale aus der Erdumlaufbahn. 2,8 Millionen oder gut ein Fünftel vertraut auf digitale Kabel-Versorgung, 1,7 Millionen oder rund ein Siebtel entfallen auf terrestrischen Digitalrundfunk. Erfasst wurden außerdem 40.000 IPTV-Anschlüsse. Die Menge der nur analog empfangenden Haushalte ist rückläufig, aber mir 24,5 Millionen immer noch fast doppelt so groß.

In Österreich entfallen sogar 85 Prozent des Digitalmarktes auf das Sat-Segment. Digitales Kabel (DVB-C) zählt 130.000 (11 Prozent), die im Herbst begonnene terrestrische Verbreitung 50.000 Haushalte (4 Prozent). Erstmals empfängt eine Million Haushalte ein digitales Satelliten-Signal (plus 61 Prozent oder 380.000). Dieses Wachstum entfiel laut Untersuchung zu über 90 Prozent auf Astra. Den Gesamtmarktanteil von 97 Prozent schafft das Unternehmen im österreichischen Digitalsatellitensegment also nicht ganz.

Insgesamt umfasst die Astra-Ausleuchtzone 35 Länder in Europa und Nordafrika. 62 Millionen Haushalte erhalten ein über Kopfstationen in ein Kabelnetz eingespeistes Astra-Signal. Weitere 47,2 Millionen werden direkt angefunkt (plus 2,2 Millionen). Drei Viertel (plus 10 Prozentpunkte) empfangen bereits digital. Nur noch 12 Millionen Astra-Haushalte setzen rein analoge Technik ein. Davon befinden sich 70 Prozent in Deutschland. (Daniel AJ Sokolov) (gr)