Fon mit eigenem WLAN-Router

Mit der eigens konstruierten Hardware sollen Fon-Kunden leichter öffentliche Hotspots bereitstellen können. Wie sich jetzt zeigt, sind viel weniger Fon-Hotspots tatsächlich online, als gemeldet.

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Von
  • Torsten Kleinz

Das spanische Unternehmen Fon liefert ab dieser Woche seinen selbst entworfenen WLAN-Router La Fonera aus. Der offizielle Preis für den neuen Fon-Router beträgt 5 Euro, doch nach Einschluss von Versandkosten und Mehrwertsteuer zahlt der Kunde unterm Strich 17,40 Euro. Der Sonderpreis ist an die Nutzung als öffentlicher Access Point gebunden: Wer den Router nicht innerhalb von 30 Tagen registriert, muss 50 Euro zahlen.

In der Vergangenheit hatte Fon Geräte der Hersteller Linksys und Buffalo ausgeliefert, auf denen eine angepasste Firmware lief. Die neue Hardware bietet den Vorteil, dass gleichzeitig per Multi-SSID zwei getrennte WLAN-Netze aufgebaut werden: ein verschlüsseltes Netz für den privaten Gebrauch und ein offenes Netz für den öffentlichen Zugang. Allerdings hat der Router nur einen Ethernet-Anschluss, sodass man keine weiteren Rechner per Kabel anbinden kann.

Am Wochenende hat Fon auch die überarbeiteten Fon-Maps aktiviert, die die Standorte der Hotspots anzeigen. Nun ist es auch möglich, die Daten in verschiedenen Formaten für Navigationsgeräte herunterzuladen – so sollen die Kunden besser den nächsten Fon-Zugang finden. Die neuen Karten zeigen sogar, welche Fon-Router derzeit aktiv sind. Möglich wird dies über ein Heartbeat-Signal, das die Geräte an die Fon-Zentrale übermitteln. Dieses Feature offenbart aber, dass die Erfolgsmeldungen über die Zahl registrierter "Foneros" einen zu optimistischen Eindruck vermitteln: Nur bei etwa einem Fünftel der registrierten Standorte ist der Fon-Access-Point tatsächlich aktiv. So meldete Fon erst in der vergangenen Woche über 7000 registrierte Foneros in Deutschland. Nach einer Auswertung von Fonfan.de sind aber nur zirka 1650 Access Points online.

Fon-Manager Robert Lang betonte gegenüber heise Netze, dass die Basis der installierten Fon-Router in Deutschland derzeit schnell wächst. In Zukunft will das Unternehmen gegen den Missbrauch der subventionierten Hardware vorgehen. So soll es bei dem neuen Router nicht mehr einfach möglich sein, die Fon-Firmware durch eine andere Firmware zu ersetzen. Auch die Verfügbarkeit der Access Points werde überprüft. Wer seinen Router nicht dauerhaft betreibt, könnte zum Beispiel den Zugang zu anderen Fon-Hotspots einbüßen. Weitere Informationen über das Fon-Geschäftsmodell liefert der Beitrag "Funk-Kommunen" in der aktuellen c't-Ausgabe 20/06. (Torsten Kleinz) / (ea)