Open Source ist in Italien auf dem Vormarsch

Die italienische Region Apulien hat nun ein Gesetz zum Einsatz von Open-Source-Software in der öffentlichen Verwaltung verabschiedet. Auch in Kalabrien wurde ein entsprechender Gesetzesentwurf eingereicht.

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Die italienische Region Apulien hat am Mittwoch ein Gesetz verabschiedet, das die öffentliche Verwaltung verpflichtet, mehr Open-Source-Software einzusetzen und mehr Daten öffentlich verfügbar zu machen. Der Gesetzestext legt in 21 Artikeln eine Reihe von Regeln fest, die die Beziehung zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Regionalverwaltung stark verändern sollen. Das Gesetz gibt Bürgern das Recht, gleichberechtigt auf alle Informationen und Dienste zuzugreifen, die die öffentlichen Verwaltung digital bereitstellt. Mit der Verwendung und Verbreitung freier Software soll die digitale Vielfalt gefördert werden.

Artikel 4 des Gesetzes sieht die ausschließliche Verwendung freier Formate für digitale Dokumente vor, während Artikel 6 die Veröffentlichung von Daten aus der öffentlichen Verwaltung im Internet regelt, wo sie kostenlos zur Weiterverwendung zur Verfügung stehen sollen. Selbst erstellte Software soll ebenfalls ausschließlich als freie Software, wenn möglich unter der GPLv3 veröffentlicht werden.

Apulien ist aber nicht die einzige italienische Region, in der der Einsatz freier Software geplant ist: Anfang Juli hat in der Region Kalabrien Emilio De Masi, Regionalvorsitzender der Partei Italia dei Valori (Italien der Werte, IdV) einen Gesetzesentwurf eingebracht, der ebenfalls die Verwendung von mehr freier Software in der öffentlichen Verwaltung fordert. Auf einer Pressekonferenz hatte De Masi geschätzt, dass die öffentliche Verwaltung mit dem Wechsel von Microsoft-Produkten zu freier Software rund 675 Millionen Euro sparen könne. Bereits im Mai hatte die Region Latium ein Gesetz zu Open Data verabschiedet; im Piemont muss freie Software bei Beschaffungen der öffentlichen Hand generell bevorzugt werden. (lmd)