0190er-Hotline als Geldmaschine

Zwei Geschäftsleute aus Hamburg und Hessen sollen mit einer EDV-Hotline über 0190er-Telefonnummern mehr als eine Viertelmillion Mark veruntreut haben.

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Von
  • Christian Persson

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat zwei Geschäftsleute aus Hamburg und Hessen angeklagt, weil sie mit 0190er-Telefonnummern über eine Viertelmillion Mark veruntreut haben sollen. Der Anklage nach haben sie ISDN-Anschlüsse einrichten lassen, von denen aus ständig ihre zehn 0190er-Servicenummern für EDV-Hilfe angerufen wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bezahlten die Angeklagten die Rechnungen für diese Anschlüsse nicht, kassierten aber von der Telekom ihren Anteil an den 0190er-Gebühren.

Die 0190er-Nummern sollen im Februar 1997 zunächst eingerichtet worden sein, um Problemlösungen für die EDV-Branche anzubieten. Da dies zu wenig einbrachte, meldeten die Angeklagten nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Bekannte und Firmen die ISDN-Anschlüsse in Brotterode, Bad Salzungen, Schmalkalden und Schweina an. Von dort sollten nicht in das Vorhaben eingeweihte Dritte Langzeitgespräche mit den 0190er-Nummern geführt haben. Zum Teil seien die teuren Verbindungen auch durch Computer aufrechterhalten worden. Für die ISDN-Anschlüsse fielen Gebühren in Höhe von 300.000 Mark an, die aber nicht bezahlt worden seien. Dagegen hätten die beiden Angeklagten rund 250.000 Mark Anteil aus dem Gebührenvolumen kassiert. (cp)