Olympisches Komitee will zu "positiver" Verlinkung der Spiele verpflichten

Das Olympische Komitee verbittet sich in den Nutzungsbedingungen zu seiner offiziellen Website "London 2012", bei negativer Berichterstattung verlinkt zu werden. Nun ergießt sich Häme über dieses Vorgehen.

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Von
  • Holger Bleich

Unverständnis und Spott erntet momentan das Olympische Komitee für die Nutzungsbedingungen zu seiner offiziellen Website "London 2012". Konkret geht es um Punkt 5 in den "Terms of use", der regeln soll, wann die Site verlinkt werden darf. Dem Passus zufolge verpflichtet sich jeder, der einen Link zu einer London-2012-Seite setzt, die olympischen Spiele nicht in einem "falschen, irreführenden, abfälligen oder sonst wie anstößigen Licht erscheinen zu lassen". Wie das Komitee im Zweifel einen derartigen Kontext verbieten will, bleibt unklar.

Von dem Absatz hat offensichtlich niemand Notiz genommen, bis am 13. Juli das Blog "The Index on Censorchip" darüber berichtete. Nun fragt man sich beispielsweise beim Newsdienst cnet.com lakonisch, ob "abfällig" auch schon dann zutreffe, wenn man die olympische Bewegung mit seiner Historie von Korruption, Doping und Inkompetenz in Zusammenhang bringe. Der bekannte Blogger Cory Doctorow trieb die Verhöhnung in boingboing auf die Spitze. Er verlinkte London2012 in einem Absatz gleich dreimal. Dieser Absatz lautet im Original:

"Hey, LOCOG! I think you're a bunch of greedy, immoral corporatist swine who've sold out London to a bunch of multinationals and betrayed the spirit of athleticism and international cooperation. You're a disgrace. And I'm linking to you. In a most derogatory manner." (hob)