Multifunktions-Chipkarten chancenlos?

Universelle Chipkarten, die alle möglichen Funktionen in sich vereinen, wird es dem Wirtschaftsforschungsinstitut Forrester zufolge nicht geben.

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Von
  • Norbert Luckhardt

Universelle Chipkarten, die alle möglichen Funktionen in sich vereinen, wird es nicht geben – zu diesem Ergebnis kommt zumindest das Wirtschaftsforschungsinstitut Forrester in seiner neuen Studie "Europe's Smart Card Fallout".

Bei der Befragung von 40 Firmen, die derzeit SmartCards herausgeben oder in den nächsten zwei Jahren damit beginnen wollen, äußerten zwar 59 Prozent der Manager, dass sie zur Multifunktionskarte übergehen möchten. Forrester glaubt aber dennoch, dass es dazu nicht kommen wird: Unzulängliche Chipkartenbetriebssysteme, die falsche Zusammenstellung von Anwendungen, fehlende Zusammenarbeit geeigneter Partner und andere Hindernisse würden die neue Kartengeneration untergraben. Stattdessen prognostiziert das Institut eine Wende zu Identifikationskarten, die einen gesicherten Zugang zu netzbasierten Anwendungen ermöglichen sollen – vom Rabattsystem bis hin zum digitalen Fahrschein. Banken sollten daher beispielsweise von Anfang an nicht nur auf elektronische Geldbörsen setzen, sondern gleich ID-Cards anbieten.

Trotz allem erwartet Forrester eine Expansion des europäischen SmartCard-Marktes auf 295 Millionen benutzte Karten im Jahre 2004. Dabei spiele auch der Euro eine wichtige Rolle: Wo ohnehin Investitionen fällig sind, um Automaten an die neue Währung anzupassen, bietet es sich an, diese auch gleich für digitale Zahlung einzurichten. (nl)