Bericht: Britische Pirate-Bay-Blockade ohne Wirkung

Die sechs größten Internetprovider Großbritanniens wurden per Gerichtsbeschluss zur Blockade von Pirate Bay verpflichtet. Auf den P2P-Datenverkehr hat das offenbar nur kurzfristigen Effekt gehabt.

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Die Sperre der Filesharing-Seite The Pirate Bay, zu der britische Provider per Gerichtsbeschluss verpflichtet wurden, ist offenbar nicht erfolgreich. Laut einem Bericht der BBC wurde der Filesharing-Datenverkehr durch die Maßnahme lediglich kurzfristig ausgebremst.

Die BBC beruft sich dabei auf Angaben eines großen Netzbetreibers. Denen zufolge sei zwar das P2P-Datenaufkommen kurz nach Aktivierung der Sperren um etwa 11 Prozent gefallen, inzwischen hätte es aber längst wieder den alten Stand erreicht. Während der Prozess am Londoner High Court lief, soll sogar ein Gipfel beim Torrentverkehr erreicht worden sein, was unter anderem an der breiten Medienberichterstattung gelegen haben könnte.

Loz Kaye, Vorsitzender der britischen Piratenpartei, bezeichnete die Sperren gegenüber der BBC als vollkommen unproduktiv: "Jeder, der weiß, wie das Internet funktioniert, kann sie umgehen." George Taylor, Chef des britischen Musikverbands BPI verteidigte die Maßnahme: "Vor dem Gerichtsprozess war The Pirate Bay unter den 50 beliebtesten Internetseiten Großbritanniens. Heute steht sie auf Platz 282." The Pirate Bay selbst will laut einem Blogbeitrag keine wesentlichen Veränderungen im Webtraffic bemerkt haben.

Ende April 2012 hatte der Londoner High Court die sechs größten Provider Großbritannien aufgefordert, Pirate Bay zu blockieren. Ende Juni hatte das letzte der sechs Unternehmen die Sperre aktiviert, wobei die Piratenbucht zügig alternative Webadressen zur Verfügung stellte. (axk)