Musicload verhandelt mit EMI über DRM-freie Musik

Der Musikanbieter aus dem Telekom-Universum verhandelt mit weiteren Labels über kopierschutzfreie Musik. Darunter ist auch der Major EMI, der gestern aus der branchenüblichen Sicherheitspolitik ausgeschert war.

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Der deutsche Online-Musikanbieter Musicload steht in Verhandlungen mit der Musikindustrie, um das bisher noch eingeschränkte Angebot an kopierschutzfreier Musik im MP3-Format ausdehnen zu können. Von der gestern bekannt gegebenen Entscheidung des Major Labels EMI, den Online-Verkäufern wie Musicload oder iTunes künftig fast das gesamte Repertoire ohne Kopierschutz und Formatvorgaben zur Verfügung zu stellen, erhofft sich die Telekom-Tochter positive Impulse für die Verhandlungen mit den großen Labels. "Wir begrüßen die Entscheidung der EMI sehr", erklärte Musicload-Vizepräsident Joachim Franz am heutigen Dienstag in Darmstadt. "Das digitale Rechtemanagement ist nicht mehr zeitgemäß."

Musicload hatte sich Mitte März offen gegen das Digital Rights Management (DRM) ausgesprochen und das "Comeback von MP3" angekündigt. DRM mache zu viele Probleme, erschwere die Nutzung von Musik und verhindere zudem, dass sich der legale Download zum Massenmarkt entwickeln könne. Erst im Dezember vergangenen Jahres hatte das Unternehmen – wie zuvor andere auch – Musik des Labels Four Music (Fantastische Vier, Joy Denalane u. a.) als reine MP3-Downloads ins Angebot aufgenommen; später kamen Labels wie K7 und Zyx dazu. DRM-freie Musik von Indie-Labels gibt es bereits bei einigen alternativen Anbietern wie eMusic, Akuma oder Finetunes.

Das Angebot soll nun offenbar auch bei Musicload ausgeweitet werden. Das Unternehmen stehe dazu neben anderen Labels auch mit EMI in Verhandlungen, erklärte Franz. "Die Erfahrungen, die wir bisher in diesem Zusammenhang mit namhaften Independent-Labels gemacht haben, bestätigen unsere Überzeugung, dass ein DRM-freies MP3 die beste Lösung darstellt." Noch ist ein Musicload ganz ohne Kopierschutz allerdings Zukunftsmusik. Konkrete Ergebnisse der Verhandlungen kann Franz noch nicht präsentieren. Die Frage scheint aber weniger ob, sondern nur noch wann und wie zu lauten: "Angaben zum genauen Starttermin oder der konkreten Ausgestaltung des Angebots werden wir umgehend nach Abschluss der Verhandlungen mit EMI bekannt geben." (vbr)