Testbetrieb: Digitales Radio vom WDR

Mit einem sogenannten "schwach bebilderten Audiodienst" gehen WDR und MDR in eine Testbetriebsphase.

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Von
  • Peter Röbke-Doerr

Es bewegt sich mal wieder was im deutschen digitalen Hörfunk: Mit einem sogenannten "schwach bebilderten Audiodienst" gehen der WDR in Köln und der MDR in Leipzig in eine Testbetriebsphase. Im Großraum Köln ist als Senderstandort der "Kölnturm" im Mediapark mit einer Antennenhöhe von 160 Metern vorgesehen. Der DMB-Multiplex liegt im Kanal 11D, die Strahlungsleistung ist für eine Inhouse-Versorgung im Kernbereich von Köln ausgelegt und beträgt 10 Kilowatt.

Die gesendeten Inhalte sind testweise bestehende Fernsehprogramme sowie visuell begleitete Radioprogramme – beispielsweise das CD-Cover vom gerade gespielten Musikstück oder Straßenkarten der aktuellen Verkehrsmeldungen. An der verwendeten DAB/DMB-Technik hat das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik und dort das Heinrich-Hertz-Institut in Berlin mitgewirkt. Statt des herkömmlichen DAB-Formats benutzt man aber das Radioformat High-Efficiency Advanced Audio Coding HE-AAC. Damit wird die Bandbreite von 192 Kilobit pro Sekunde auf 48 Kilobit pro Sekunde eingedampft.

Um auch die Bilder Platz sparend verschicken zu können, komprimiert man auch diese. Dafür verwendet man ein Verfahren, das für das mobile Fernsehen auf dem Handy eingesetzt wird. Wenn alle zwei Sekunden ein neues Bild gesendet wird, kommen lediglich 10 bis 15 Kilobit pro Sekunde Bandbreite dazu. Auch dies zurzeit effizienteste Videocodierverfahren H.264/AVC haben Forscher des HHI maßgeblich mitentwickelt. (roe)