BKA macht mobil - bei Arbeit, Sport und Spiel

Das Bundeskriminalamt hat die zweite Phase des Pilotprojekts "Fast Identification" eingeläutet. Streifenwagenbesatzungen können vor Ort erfasste Fingerabdrücke künftig direkt mit dem zentralen Datenbestand von AFIS abgleichen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat die zweite Phase des Pilotprojekts "Fast Identification" eingeläutet: Noch in dieser Woche sollen ausgewählte Streifenwagenbesatzungen, deren Fahrzeuge mit optischen Fingerabdruck-Scannern (Fast-ID-Geräte) ausgerüstet sind, erfasste Daten direkt mit dem zentralen Datenbestand von AFIS (Automatisiertes Fingerabdruck-Identifizierungs-System) beim Bundeskriminalamt abgleichen können. In AFIS sind rund 3,2 Millionen Fingerabdruckblätter digital gespeichert. Bislang konnten Beamte bei der Nutzung von mobilen Fingerabdruck-Scannern lediglich auf einen lokalen Datenbestand zugreifen, der allerdings immerhin noch bis zu 50.000 Personendatensätze von definierten Zielgruppen umfassen konnte.

Die per Fast-ID-Gerät vor Ort erfassten Abdrücke (linker und rechter Zeigefinger) werden laut BKA künftig drahtlos an das AFIS übermittelt, wo sie in ein beschleunigtes Identifizierungsverfahren gelangen. Das Ergebnis werde anschließend direkt an die Einsatzkräfte zurück gemeldet. Bei einer Treffermeldung überprüfe zuvor ein Daktyloskop im BKA die vom System erkannte Übereinstimmung. Die neue Technik müsse sich sowohl bei der Treffergenauigkeit als auch im Antwort-Zeit-Verhalten bewähren und könnte dann nicht nur im täglichen Streifendienst, sondern auch bei Sonder- und Großveranstaltungen wie der WM 2006 eingesetzt werden, heißt es beim Bundeskriminalamt, das "Fast Identification" finanziert.

Getestet werden soll die Technik in den kommenden Wochen zunächst in enger Zusammenarbeit mit der bayerischen Polizei mit den dort bereits vorhandenen "Car-PC-Systemen". Laut einer öffentlichen Ausschreibung (PDF-Datei) befinden sich bei der bayerischen Polizei derzeit 365 Car-PCs im Einsatz, 100 sollen hinzukommen. Ab Februar sollen die Geräte auch von der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt/Main erprobt werden. Die in der ersten Phase noch beteiligten Polizeibehörden von Hessen und Rheinland-Pfalz nehmen laut BKA nicht mehr teil. "Die mobile Anbindung von Fast-ID-Geräten an das zentrale AFIS stellt einen weiteren Baustein in dem Bestreben der Polizei dar, höchstmögliche Sicherheit für die Allgemeinheit bei möglichst geringer Beeinträchtigung des Bürgers zu gewährleisten," erklärte BKA-Präsident Jörg Ziercke. (pmz)