Indonesien blockiert eine Million Porno-Websites

Der indonesische Informationsminister hat kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan eine Bilanz der Sperrbemühungen gegen pornografische Angebote gezogen.

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Im indonesischen Teil des Internets wurden bis Ende Juni gut eine Million pornografische Websites gesperrt. Das geht aus einer Mitteilung des indonesischen Informationsministeriums hervor. Informationsminister Tifatul Sembiring hatte 2010 zwölf Internet-Provider des Landes angewiesen, derartige Seiten nach Schlüsselbegriffen oder nach Hinweisen von Nutzern zu blockieren. Ansonsten würden sie sanktioniert. Nach seinen Angaben kommen die meisten der gesperrten Websites aus dem Ausland. Die zwölf Provider betreiben 90 Prozent der indonesischen Internetzugänge.

Sembiring betonte, es sei schwierig, sämtliche "negative Websites" zu sperren, schließlich werde deren Zahl auf weltweit zwei Milliarden geschätzt. Auf die Mitarbeit der Nutzer sei das Ministerium auch deshalb angewiesen, weil die Porno-Angebote oft ihre Namen änderten und andere Wege suchten, um die Filter herumzukommen. Für die Filterung werden unter anderem der Proxy Squid Cache und Filtersoftware wie Squid Guard eingesetzt. Handlungsbedarf sah das Ministerium nach einer Zählung im Dezember 2010, bei der auf eine Porno-Website innerhalb eines Monats 8 Millionen Mal zugegriffen wurde.

Während des islamischen Fastenmonats Ramadan, der am heutigen Freitag beginnt, sollen die Filterbemühungen in dem mehrheitlich islamischen Land verstärkt und eine weitere Million Sites gesperrt werden. Sembiring sagte laut einem Bericht der Times of India, das bedeute jedoch nicht, dass die pornografischen Websites den Rest des Jahres einen Freibrief erhielten. (anw)