Gamescom

Vier Kerne sorgen für doppelte Leistung der Cry Engine 2

Neue Programmiertechniken nutzen Multicore-Prozessoren für Physik- und Partikel-Effekte. Cryteks "Cry Engine 2", die im Spiel "Crysis" eingesetzt wird, läuft auf Quad-Core-Prozessoren doppelt so schnell wie auf einer Single-Core-CPU.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 383 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Intel und Crytek haben auf der Games Developer Conference in Leipzig die Vorteile der Multi-Core-Prozessoren für Computerspiele demonstriert. Cryteks Cry Engine 2, die in dem Spiel Crysis zum Einsatz kommt, wird derzeit für Quad-Core-CPUs optimiert. Ausgelagert wurden insbesondere die Physik- und Partikel-Effekte. Die Physikberechnungen würden unabhängig von der Frame-Rate berechnet, sodass sie das Spiel nicht ausbremsen.

Multi-Core-Prozessoren könnten Explosionen deutlich detaillierter darstellen als Einzelkern-Prozessoren. Partikel-Effekte würden in einem separaten Thread hingegen synchron zur Frame-Rate berechnet. Hier konnten Multicore-Prozessoren bei ausreichender Rechenleistung deutlich mehr Effekte zeigen als Single-Core-CPUs. In Benchmarks konnte Crytek die Leistung der Cry-Engine auf Dual-Core-Systemen um 60 Prozent und auf Quad-Core-Systemen um 98 Prozent gegenüber Single-Core-Systemen steigern.

Intel betonte, wie wichtig es für Entwickler sei, bereits früh vergleichbare Benchmarks in die Spiel-Engine einzubauen, um das Spiel auf die verschiedene Prozessoren zu optimieren. Neue Tools wie VTune würden die Entwickler dabei unterstützen und eine Frame-genaue Analyse sämtlicher Prozesse sowie Flaschenhälse erlauben. Dabei sollten die Entwickler ein besonderes Augenmerk auf die unterschiedlichen Cache-Anbindungen werfen, die individuelle Anpassungen erforderten. Eine effizientere Nutzung der Grafiktreiber biete weitere Optimierungsmöglichkeiten. In einem Beispiel konnte die CPU-Last in einem Spiel um 20 Prozent allein durch Treiberoptimierungen verbessert werden.

Multi-Core-Systeme greifen zwar nicht in die grundlegende Spielmechanik ein, aber sie könnten Kleidung respektive Mimik realistischer darstellen und mehr physikalische Effekte zeigen. Noch in diesem Jahr will Intel die ersten 8-Kern-CPUs für den Desktop-Bereich veröffentlichen, die eine weitere Aufteilung der unterschiedlichen Rechenaufgaben erlauben. (hag)