Jack Daniel's macht sich Freunde mit freundlicher Unterlassungsaufforderung

Eine Unterlassungsaufforderung wegen behaupteten Eingriffs in eine US-Marke ist nicht selten Anlass für Ärger und Empörung in der Netz-Szene. Dass es auch anders geht, zeigt ausgerechnet der Whiskey-Hersteller Jack Daniel's.

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Eine Unterlassungsaufforderung wegen behaupteten Eingriffs in eine US-Marke ist nicht selten Anlass für Ärger und Empörung in der Netz-Szene. Dass es auch anders geht, zeigt Jack Daniel's. Eigentümer dieser vor allem für Whiskey bekannten Marke ist die Firma JDPI. Sie macht mit einem betont freundlichen Schreiben der Rechtsabteilung von sich reden. Die Nachrede fällt entsprechend positiv aus, selbst wenn das Unternehmen in anderen Fällen durchaus handfester zur Sache geht.

Adressat des aktuellen "cease and desist letters" war Patrick Wensink, Autor eines Buches, dessen Deckelbild stark den Aufklebern der Jack Daniel's-Flaschen ähnelt. Diese Zuneigung zur Marke sei schmeichelhaft, führt Juristin Christy Susman im Namen von JDPI zunächst aus. Solche Designs kämen aber häufiger vor und könnten nicht geduldet werden, da dies die Marke schwächen würde.

Wensink wird dann aber keineswegs mit Gerichten, Strafen und der Zerstörung seines Buches gedroht. Er wird vielmehr gebeten, die nächste Auflage anders zu gestalten. Für denn Fall, dass er schon schneller Änderungen vornimmt, darunter auch an der E-Book-Version, bietet Susman sogar finanzielle Unterstützung an. Sie schließt das Schreiben mit einer Einladung zu einer Kontaktaufnahme, nicht ohne dem Buchautor anhaltenden Erfolg bei seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu wünschen.

Wensink und sein Verlag lehnen zwar die finanzielle Unterstützung ab, wollen aber das Cover der zweiten Auflage neu gestalten. Die derzeit gesteigerte Aufmerksamkeit dürfte durchaus den Absatz des Buches angekurbelt haben. "Das Baby wird ein Sammlerstück", feixt Wensink in seinem Blog. (jk)