Neue Methoden gegen IT-Fachkräftemangel

Im nächsten Jahr soll kein 3Com-Mitarbeiter mehr als 39 Prozent Steuern auf sein Gehalt zahlen – die Firma will den Rest erstatten.

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  • JĂĽrgen Kuri

Der vielbeschworene Mangel an Fachkräften für die EDV-Industrie macht Unternehmen erfinderisch. Die Ergebnisse sind bisweilen kurios, aber für die umworbenen Arbeitnehmer vorteilhaft. So kündigte Netzwerkspezalist 3Com an, für die Angestellten der deutschen GmbH auf Firmenkosten die Steuerlast zu beschränken: Im nächsten Jahr will die Firma ihren Mitarbeitern alle Jahreseinkommens-Steuerlasten, die 39 Prozent des Gehalts überschreiten, zum Jahresabschluss erstatten. Auf diese Weise werde kein Angestellter mehr als 39 Prozent Steuern auf sein Gehalt zahlen müssen, so der Chef der deutschen 3Com-Filiale, Thomas Peters, gegenüber dpa.

Diese Maßnahme kann die Firma teuer zu stehen kommen. Peters benennt jedoch den Grund für das Entgegenkommen eindeutig: "Wir machen unsere eigene Steuerreform, um Spitzenkräfte zu halten und offene Stellen besetzen zu können." Dem Fiskus gehe aber nichts verloren, da das Unternehmen dafür sorge, dass alle notwendigen Steuern abgeführt werden. "Mit einem angestrebten Umsatzziel von einer Milliarde Mark für das laufende Geschäftsjahr spielen vor allem qualifizierte und engagierte Mitarbeiter eine wesentliche Rolle für den Wachstumserfolg", ergänzte Peters. Ob sich 3Com mit diesem Vorgehen allerdings zum Vorbild für neue Beschäftigungsprogramme der Branche aufschwingen kann, dürfte fraglich sein. (jk)