Verleger wollen Online-Nachrichten vor Suchmaschinen schützen

Der Weltverband der Zeitungen will technische Barrieren errichten, mit denen Verleger ihre Online-Inhalte vor dem unerwünschten Zugriff von Suchmaschinen-Crawlern schützen können.

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Weil Google die Online-News von Verlagen und Nachrichtenagenturen durchforstet und daraus Übersichten mitsamt Bildern und Kurzzusammenfassung generiert, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten zwischen Verlegern und dem Suchmaschinenbetreiber. Nun will der Weltverband der Zeitungen (World Association of Newspapers, WAN) technische Barrieren errichten, mit denen Buch-, Zeitungs- und Magazinanbieter den automatischen Zugriff auf ihre Inhalte regeln können. Erst vor wenigen Tagen hatte ein belgisches Gericht entschieden, dass Google die Inhalte diverser französisch- und deutschsprachiger belgischer Zeitungen aus seinem Angebot entfernen muss. Mit der Nachrichtenagentur Agence France-Press befindet sich Google ebenfalls im Rechtsstreit.

Das unter dem Namen ACAP (Automated Content Access Protocol) entwickelte System soll automatisch Informationen übermitteln, unter welchen Bedingungen die Inhalte genutzt werden dürfen – und zwar so, dass dies auch die Crawler der Suchmaschinenbetreiber verstehen. Details dazu gab die WAN nicht bekannt, will das System aber am 6. Oktober ausführlich auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren.

Außer dem WAN beteiligen sich auch der Europäische Verlegerrat (European Publishers Council, EPC), die internationale Verlegerunion (International Publishers Association, IPA) sowie der Europäische Zeitungsverlegerverband (European Newspaper Publishers Association, ENPA) an der Initiative. Ende des Jahres will der WAN zusammen mit der IPA und dem EPC ein 12-monatiges Pilotprojekt starten, das unter der Leitung der auf digitales Rechtemanagement spezialisierten Beratungsfirma Rightscom durchgeführt werden soll. (atr)