Ruhrpilot startet pĂĽnktlich zur WM 2006

Das neue Verkehrserfassungs- und Lenkungssystem im Ruhrgebiet soll zunächst im Großraum der WM-Städte Dortmund und Gelsenkirchen zum Einsatz kommen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das neue Verkehrserfassungs- und Lenkungssystem Ruhrpilot soll im Mai gestartet werden. Im Großraum der WM-Städte Dortmund und Gelsenkirchen können Bürger dann kostenlos über das Internet Informationen über die Verkehrslage auf den Straßen und bei den öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten. Prognosen über die Verkehrsentwicklung sollen bis zu 60 Minuten im Voraus möglich sein. Ein WM-Fan kann zum Beispiel abfragen, wie lange sein Weg zum Stadion mit dem Auto dauern wird, welche Alternativrouten es gibt, ob Parkhäuser noch freie Plätze haben oder ob er mit anderen Verkehrsmitteln besser wegkommt.

Grundlage des Systems bildet ein Datenverbund mit Messpunkten, die an allen wichtigen Straßen das Verkehrsaufkommen erfassen. Hinzu kommen Daten von Verkehrsunternehmen, die aktuelle Fahrtzeiten von Bussen und Bahnen übermitteln sowie Parkhäuser, die ihre Belegungszahlen über die Parkleitsysteme übertragen. Außerdem sollen Wetterdaten und Informationen über Baustellen, Unfälle und Großveranstaltungen wie Messen, Sportveranstaltungen oder Stadtfeste eingespeist werden. Aus diesem Daten-Pool erstellt die Ruhrpilot-Zentrale dann aktuelle Verkehrslagebilder.

Bis 2007 soll der Ruhrpilot auf das ganze Ruhrgebiet ausgeeitet werden. Danach wollen die Betreiber überlegen, ob das System auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgedehnt und möglicherweise mit dem Internet-Dienst autobahn.nrw.de vernetzt wird. Mitbetreiber Siemens, der einen Teil der Entwicklungskosten von 50 Millionen Euro trägt, kann das System auch über die Landesgrenzen hinaus vermarkten.

Geld verdienen will Siemens auch mit Zusatzfunktionen. So könnten Einzelpersonen gezielt Informationen über das Handy erhalten, zum Beispiel einen Weckdienst in Abhängigkeit von der Verkehrslage. Für Logistikunternehmen könnten günstige Fahrpläne ausgearbeitet werden. Der Ruhrpilot ist eine Initiative der landeseigenen Projekt Ruhr GmbH. Das Betreiberkonsortium wird von Siemens geführt. Daneben sind die Kommunen und Verkehrsgesellschaften beteiligt. (pmz)