Gmail über SMS für Ghana, Kenia und Nigeria

Mit Googles Dienst "Gmail SMS" können User in Ghana, Kenia und Nigeria E-Mails via SMS verschicken und empfangen. Eintreffende Nachrichten werden gratis übermittelt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 119 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Mangels ausgebauten Festnetzes sind Handys in vielen Entwicklungsländer weit verbreitet, klassische Internetzugänge aber teuer und rar. Google bietet nun Usern in Ghana, Kenia und Nigeria die Möglichkeit, Gmail über SMS zu nutzen. Eintreffende E-Mails werden bei "Gmail SMS" gratis als Textnachrichten übermittelt. Die Nutzer können auf diesem Weg auch E-Mails verschicken und verschiedene Befehle an Gmail übermitteln.

Die versendeten SMS werden zum Normaltarif des jeweiligen Netzbetreibers abgerechnet. Smartphones sind nicht erforderlich, simple Geräte mit SMS-Funktion reichen völlig aus. Gmail SMS ist nicht mit dem "SMS Chat"-Service zu verwechseln, das über Gmail in einer Reihe von Ländern verfügbar ist.

"Gmail SMS ist nützlich an Orten, wo Internetzugang nur beschränkt verfügbar oder kostspielig, Mobilfunk aber weit verbreitet ist", erklärte Julie Taylor, Sprecherin von Google für Afrika südlich der Sahara, gegenüber heise online, "In Afrika versuchen wir, ein zugängliches und relevantes Internet zu schaffen." Google möchte Gmail SMS auch in weiteren, ähnlichen Märkten anbieten, hat dazu aber noch keine Pläne bekannt gegeben.

Ghana, Kenia und Nigeria haben zusammen mehr als 220 Millionen Einwohner. Auch wenn die Nutzer von Gmail SMS heute vielleicht noch keinen Gewinn abwerfen, kann sich Google damit Marktanteile von morgen sichern: Sollten die User später das Internet umfassender zu nutzen beginnen, haben sie bereits ein Google-Konto. Somit ist es weniger wahrscheinlich, dass sie zu konkurrierenden Diensten greifen. Außerdem weiß Google dann schon so einiges über diese Account-Inhaber.

(keh)