US-Anwälte untersuchen möglichen Insiderhandel mit Zynga-Aktien

Im April verkauften Zynga-Manager und Investoren Aktien im Gesamtwert von 500 Millionen US-Dollar. Anwälte vermuten nun, dass sie mehr über den schlechten Zustand des Unternehmens als die Allgemeinheit wussten.

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US-amerikanische Anwaltskanzleien suchen derzeit nach Material und Interessenten für eine Sammelklage wegen angeblichen Insiderhandels mit Aktien des Spieleanbieters Zynga. Wie aus einer Mitteilung der Kanzlei Schubert Jonckheer & Kolbe aus San Francisco hervorgeht, sehen sie einen Zusammenhang mit dem Verkauf von 43 Millionen Aktien für jeweils 12 US-Dollar im April und dem schlechten Ergebnis des vorigen Quartals. In Folge war der Kurs der Zynga-Aktie um 40 Prozent gefallen. Die beiden anderen Kanzleien sind Levi & Korsinsky aus New York und Johnson & Weaver aus San Diego.

Entwicklung der Zynga-Aktie seit dem Börsenstart.

(Bild: NASDAQ )

Die Juristen vermuten, dass die Verkäufer der Aktien über Kenntnisse über Zyngas Geschäfte, den finanziellen Zustand und die mögliche Entwicklung verfügten und ausnutzten, die der Allgemeinheit nicht bekannt waren. Die Anwälte erwähnen ausdrücklich Zynga-Chef Mark Pincus, der durch den Verkauf von 16,5 Millionen Aktien rund 200 Millionen US-Dollar eingenommen hat. Laut einem Bericht des US-Magazins Business Insider könnten auch die Investoren von Institutional Venture Partners, die 5,8 Millionen Aktien verkauften, Union Square Ventures (5,2 Millionen Aktien) und Google (4 Millionen Aktien) unter Verdacht geraten. Dazu kommen noch weitere Investoren sowie Zynga-COO John Schappert (322.000 Aktien) und -Finanzchef David Wehner (386.000 Aktien). Insgesamt wurden über 500 Millionen US-Dollar umgesetzt.

Der Anbieter des Facebook-Spiels Farmville hatte im Dezember 2011 seine Aktie für 10 US-Dollar an die Börse gebracht und nahm eine Milliarde Dollar ein. Vorige Woche vermeldete der Spieleentwickler für das zweite Quartal einen Verlust von fast 23 Millionen Dollar, zudem kappte er auch noch seine Jahresprognose. Im April veranstaltete Zynga eine zweite Verkaufsrunde für seine Aktien, damit die Investoren trotz der vorgeschriebenen Haltefrist von sechs Monaten ihre Anteile veräußern konnten. Mittlerweile notiert die Zynga-Aktie an der NASDAQ bei etwas mehr als 3 US-Dollar. (anw)