Apples Chip-Designer wechselt (zurück) zu AMD

Der zuletzt bei Apple für Mobil-Chips zuständige Jim Keller leitet künftig die Prozessor-Entwicklung bei AMD. Dort war er schon bis 2003 beschäftigt gewesen.

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Apples Plattform-Architektur-Chef Jim Keller ist zu Advanced Micro Devices (AMD) gewechselt und wird dort die Prozessor-Entwicklung leiten. Dies hat AMD am Mittwoch in einer Mitteilung erklärt. Keller arbeitete bei Apple an den Chips für iPhone und iPad und war angeblich für "mehrere Generationen der Mobilprozessoren" in den iOS-Geräten verantwortlich. Wer Kellers bisherige Position beim iPhone-Hersteller übernimmt, ist derzeit nicht bekannt.

Als Leiter der Prozessorentwicklung ist Keller direkt AMDs Chief Technology Officer (CTO) Mark Papermaster unterstellt, den er bereits aus der gemeinsamen Zeit bei Apple kennen dürfte: Papermaster war für gut 14 Monate für die Hardware-Entwicklung des iPhones zuständig, hatte das Unternehmen aber im August 2010 nach der Diskussion um die haltungsbedingten Empfangsprobleme des iPhone 4 verlassen.

Keller arbeitete zuvor bei der PowerPC-Entwicklerfirma PA Semi, die Apple im Jahr 2008 aufgekauft hatte. Davor war er für die MIPS-SoC-Sparte SiByte von Broadcom tätig. Der Chip-Designer war bis 2003 bereits über mehrere Jahre bei AMD angestellt und dort maßgeblich an der Entwicklung der Athlon- und Opteron-Prozessoren beteiligt. In den 1990er-Jahren war er – wie der langjährige AMD-Entwickler und spätere CEO Dirk Meyer – bei DEC an der Entwicklung von Alpha-Prozessoren beteiligt.

Für AMD ist die Anwerbung von Jim Keller ein schöner Erfolg, nachdem in den letzten Monaten viele führende Manager und Entwickler das Unternehmen verlassen hatten. Einige wechselten zu direkten Konkurrenten, etwa Robert (Bob) Feldstein, der für die Spielkonsolen-Strategie zuständig war – in der Xbox 360 steckt AMD-Technik – und nun für Nvidia arbeitet. Auch Apple hat einige führende AMD-Experten eingestellt, darunter Bob Drebin und John Bruno. (lbe)