Größte Messe der Fotobranche öffnet ihre Tore

Auf dem Kölner Messegelände zeigen 1600 Aussteller Produkte und Lösungen rund um den digitalen Foto-Workflow.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andrea Wimmer
  • dpa

Die weltgrößte Messe für die Fotobranche, die "Photokina", hat am heutigen Dienstag in Köln mit rund 1600 Ausstellern aus 45 Ländern begonnen. Immer leistungsstärkere und vielseitigere Kompaktkameras respektive Foto-Handys sowie digitale Spiegelreflexapparate stehen bei der bis zum 1. Oktober dauernden Leitmesse im Mittelpunkt. Aber auch auf das große Segment rund um das Ausdrucken und Gestalten der Bilder setzt die Branche ihre Hoffnungen. Rund 160.000 Besucher aus 140 Ländern werden in den Messehallen am Rhein erwartet, teilte die Koelnmesse am Dienstag mit.

"Schneller, höher, weiter", fasste Rainer Schmidt, Geschäftsführer des Photoindustrie-Verbandes, die aktuellen Trends in Anlehnung an das Motto des Leistungssports zusammen: "Wir sind auch breiter aufgestellt: Mehr Pixel, größere Vielfalt an Objektiven und mehr Möglichkeiten, Bilder auszudrucken und aufzubereiten." Die Koelnmesse betonte zum Auftakt der Schau: "Das Zusammenwachsen der Welten von Foto und Video mit denen von Consumer-Electronics, Telekommunikation und Informationstechnologie sorgt für eine neue Qualität."

Zwar rechnet die Fotobranche in Deutschland 2006 erstmals mit einem Absatzrückgang bei den digitalen Kompaktkameras, weil bereits 47 Prozent der Haushalte eine solche besäßen. Mit rund 7 Millionen Kameras liege der erwartete Absatz für 2006 knapp 6 Prozent unter dem Vorjahresverkauf (7,43 Millionen), teilte der Photoindustrie-Verband mit. Doch noch immer werden laut Schmidt deutlich mehr Digitalkameras verkauft als früher analoge Apparate. Insgesamt rechnet die Branche mit einem Umsatzplus von einem Prozent auf rund 6,16 Milliarden Euro.

Die Menschen fotografieren deutlich mehr als früher. "Es sind durchschnittlich 500 Aufnahmen pro Jahr, doppelt so viel wie noch vor wenigen Jahren", sagte Schmidt. Der Weltmarkt wird laut Verband auf rund 125 Milliarden Euro geschätzt. Das Marktvolumen in Europa erreiche rund 45 Milliarden Euro.

Die Hoffnungen ruhen auf dem noch kleinen Markt für digitale Spiegelreflexkameras, deren Absatzzahlen von 330.000 Stück im Vorjahr auf 550.000 und damit um 67 Prozent steigen sollen. Viele namhafte Hersteller widmen den Spiegelreflexkameras bei der Messe besondere Aufmerksamkeit. Bislang den Profis vorbehaltene Technik wird auch für das breite Publikum erschwinglich. Bei rund 800 Euro liegt der Einstiegspreis. 10 Megapixel gelten als Standardauflösung.

Die handlichen digitalen Kompaktkameras werden auch immer genauer, schneller und vielseitiger. Bildstabilisatoren und Gesichtserkennung sorgen für mehr Komfort und Qualität. Auch ungewöhnliche Fähigkeiten werden gezeigt: Ein Hersteller stellt eine Kamera mit "Schlankmacher-Funktion" vor.

Das Thema Drucken verspricht Zuwächse. "Dort sehen wir das größte Potenzial", sagte Schmidt. Diverse Hersteller bieten kleine Geräte an, die ohne Computer ("PictBridge") Abzüge erstellen. Aber auch Großlabore, die das Ausdrucken und Aufbereiten der Bilder etwa zu Fotobüchern im großen Stil übernehmen ("Fotofinisher") spielen eine immer wichtigere Rolle. Als günstigstes Angebot nennt ein Unternehmen einen Preis von 9 Cent pro Bild. (Andrea Wimmer, dpa) / (vbr)