Itanium: HP gewinnt gegen Oracle
HP konnte sich vor Gericht im Streit um Software fĂĽr Systeme mit Intels Itanium-Serverprozessor gegen Oracle durchsetzen. Oracle will in Berufung gehen.
- Ralph HĂĽlsenbusch
Erst wenn sich HP dazu entschließen sollte, keine Itanium-Systeme mehr herzustellen, darf Oracle die Entwicklung seiner Software für diesen Prozessortyp einstellen – so die Quintessenz der Entscheidung des Bundesgerichts von Kalifornien in Santa Clara. Oracle will gegen diese Entscheidung vorgehen.
Grundlage der Entscheidung ist der Vertrag zwischen den beiden Unternehmen, den sie beim Wechsel des ehemaligen HP-Chefs Mark Hurd zu Oracle geschlossen hatten. Demnach muss Oracle alle Produkte fĂĽr Itanium im Programm behalten, die es am 20. September 2010 im Angebot hatte. Zudem darf das Unternehmen fĂĽr Portierungen auf die Itanium-Systeme keine Kosten HP gegenĂĽber in Rechnung stellen.
(Bild:Â Das Streitobjekt: Es geht um die UnterstĂĽtzung des Itanium durch Oracle)
Die beiden Kontrahenten waren bereits im FrĂĽhjahr 2012 vor die Schranken gezogen, da Oracle keine Software fĂĽr Itanium-Systeme mehr weiterentwickeln wollte. FĂĽr HP eine existenzielle Entscheidung, da das Unternehmen als einziges noch Itanium-Server anbietet. Sie haben die Nachfolge der einstigen Systeme angetreten, die mit den hauseigenen Prozessoren PA-RISC ausgestattet waren.
Vor allem die großen Server wie der Superdome und einige spezielle wie die fehlertoleranten Non-Stop-Systeme des Herstellers sind mit Itanium-CPUs ausgerüstet. Der Hersteller des Prozessors Intel hatte indirekt durch einen Vergleich des Itanium mit der eigenen Xeon-Reihe zum Streit beigetragen. Die Verkaufszahlen für Itanium-Server sind rückläufig. (rh)