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Deutscher Kulturrat setzt auf Computerspiele

Der Deutsche Kulturrat will sich künftig mehr mit Computerspielen beschäftigen und in diesem Bereich "mehr Verantwortung übernehmen".

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Der Deutsche Kulturrat will sich stärker im Bereich der Computerspiele engagieren, da diese ein Teil des Kulturbereiches seien. "Wir werden künftig stärker für diesen Bereich Verantwortung übernehmen", sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann am Mittwoch am Rande der Computerspielemesse Games Convention (GC) in Leipzig. "Vor ein, zwei Jahren waren wir noch nicht so weit." Zimmermann verwies darauf, dass Computerspiele oft mit einem hohen künstlerischen und musikalischen Anspruch entwickelt werden.

Auf der GC organisiert der Kulturrat zusammen mit anderen Veranstaltern die Fortbildung "Kultur <-> Games <-> Bildung?!", auf der Fachkräfte aus den Bereichen Kinder- und Jugendbildung, politische Bildung, Kultur und Politik Nachhilfe in der komplexen Welt der elektronischen Spiele erhalten und deren "kulturellen und bildungsrelevanten Aspekte" entdecken lernen sollen. Dabei soll es unter anderem um die Themenfelder Spielegenres und -plattformen, Spieleentwicklung sowie Jugendschutz gehen.

Die Veranstaltung endet am Freitagnachmittag mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema "Computerspiele im Spannungsfeld von Unterhaltung, Lernen und Kultur". Mit der zweitägigen Veranstaltung soll ausgewählten Multiplikatoren ein Einblick in die Welt der interaktiven Unterhaltung vermittelt und Berührungsängste abgebaut werden. "Es haben viele über Computerspiele eine feste Meinung, ohne dass sie jemals selbst gespielt hätten", sagte Zimmermann laut dpa.

Der Deutsche Kulturrat wurde 1981 als politisch unabhängige Arbeitsgemeinschaft kultur- und medienpolitischer Organisationen und Institutionen gegründet. Die inzwischen als eingetragener Verein organisierte Arbeitsgemeinschaft versteht sich als Ansprechpartner in kulturpolitischen Fragen für Politik und Verwaltung in Bund, Ländern und der EU. Der Kulturrat möchte "bundesweit spartenübergreifende Fragen in die kulturpolitische Diskussion" einbringen. (vbr)