Activision schrumpft, liegt aber über den Prognosen

"World of Warcraft" verlor in den vergangenen sechs Monaten 1,1 Millionen Spieler. Dafür gewann "Diablo III" 10 Millionen Spieler. Das Unternehmen hob seine Prognose für das Geschäftsjahr an.

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Activision Blizzard hat zwar im vergangenen Quartal mit 1,07 Milliarden US-Dollar (870 Millionen Euro) 71 Millionen weniger umgesetzt als im Vorjahr, konnte aber die eigenen und die Erwartungen der Analysten mehr als erfüllen. Der Nettogewinn des kalifornischen Spiele-Publishers ging laut Mitteilung in den Monaten April bis Juni von 335 Millionen auf 185 Millionen US-Dollar zurück.

Als gut verkaufte Titel hob Unternehmens-Chef Bobby Kotick Skylanders Spyro's Adventures und Call of Duty: Modern Warfare 3 hervor. Das Online-Rollenspiel World of Warcraft sei zwar weiterhin das meistgespielte, es zählt aber mittlerweile nur noch 9,1 Millionen Spieler. Ende 2011 waren es noch 10,2 Millionen. Allerdings hat Activision Blizzard seit Mai das Online-Actionspiel Diablo III im Angebot, das nach Angaben des Unternehmens von 10 Millionen gespielt wird.

Da das zweite Quartal besser als erwartet ausgefallen ist, hebt Activision Blizzard seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr an. Statt – wie im Mai ausgegeben – 4,2 Milliarden werde der Umsatz 4,33 Milliarden US-Dollar betragen. Der Gewinn je Aktie werde bei 0,69 US-Dollar liegen statt bei 0,65 US-Dollar.

Unterdessen wurde bekannt, das die Firmenmutter Vivendi den möglichen Verkauf seines Anteils an Activision Blizzard vorerst auf Eis gelegt. Von Vivendi angeheuerte Banker hätten angesichts der hohen Preisvorstellungen bislang keine Interessenten gefunden, berichtete die Financial Times und beruft sich auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Eine Entscheidung sei zwar noch nicht getroffen, aber die Idee eines schnellen Verkaufs sei zurückgestellt worden. Stattdessen wolle sich der Konzern nun im Herbst einer umfassenderen Überprüfung unterziehen. "Vivendi hat größere Probleme als Activision", zitierte das Blatt einen Insider. Die strategische Überprüfung der Konzernstruktur werde fortgesetzt, es gebe aber keine Eile.

Vivendi hält 61 Prozent an größten US-Spieleanbieter. Der Anteil hat einen Marktwert von rund 8,2 Milliarden US-Dollar (6,7 Milliarden Euro), die Suche nach einem finanziell potenten Käufer gilt als schwierig. (mit Material der dpa) / (anw)