AMD will auch in Dresden sparen

Der deutsche Standort des CPU-Herstellers und Intel-Konkurrenten muss sich am nach Umsatzrückgängen eingeleiteten Sparprogramm beteiligen; Entlassungen soll es aber nicht geben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Prozessorhersteller und Intel-Konkurrent AMD bereitet auch an seinem Standort Dresden Sparmaßnahmen vor. "Dresden wird seinen Teil zum konzernweiten Sparprogramm beitragen", sagte Geschäftsführer Hans Deppe der Financial Times Deutschland. An den laufenden Investitionen in Dresden werde aber festgehalten. Auch Entlassungen werde es voraussichtlich keine geben. AMD beschäftigt in Dresden rund 3000 Mitarbeiter; produziert werden hier alle modernen CPUs von AMD. Weitere Einzelheiten wollte Deppe nicht nennen.

Unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt die Zeitung, dass bei den geplanten Umrüstungen auf neue Fertigungstechnologien aber "wohl einige Dinge nach hinten geschoben werden" dürften. Dies könnte das acht Jahre alte Werk Fab 30 treffen, dessen Produktion bis 2008 von 200- auf 300-Millimeter-Wafer umgestellt werden soll. Dafür seien rund zwei Milliarden Dollar eingeplant; insgesamt sind acht Milliarden Euro an Investitionen in Dresden vorgesehen, durch die sowohl die Fertigungskapazitäten erhöht als auch die Produktionskosten gesenkt werden sollen. Gerade die Umstellung auf 300-Millimeter-Wafer soll allerdings die Kosten für die Chipherstellung senken: 300-mm-Wafer bieten die 2,25-fache Fläche von 200-mm-Scheiben; weil weniger Verschnitt anfällt, passen etwa 2,4-mal so viele Dice gleicher Größe auf die größeren Wafer. Bezogen auf einen einzelnen Baustein soll die Herstellung auf 300-mm-Wafern etwa 30 Prozent billiger sein und weniger Energie und Wasser benötigen als die Fertigung auf 200-mm-Wafern.

AMD hatte am Montag angekündigt, wegen sinkender Umsätze die Kosten in diesem Jahr um 500 Millionen Dollar senken zu wollen. Das Unternehmen steht in hartem Preiskampf mit dem Branchenprimus Intel; der Umsatz sei im Computing-Solutions-Bereich wegen niedriger Verkaufspreise und eines erheblich geringeren Absatzes stark gefallen, hieß es. Eine neue Runde in diesem Preiskampf leitete AMD kurz nach der Verkündung geringerer Umsatzerwartungen und geplanter Kosteneinsparungen gleich selbst ein, und zwar mit zum Teil massiven Preissenkungen für seine Prozessoren. (jk)