Apple geht gegen Podcast-Service vor

Der iPod-Hersteller sieht seine Markenrechte durch den Anbieter der Podcast-Dienste "Podcast Ready" und "MyPodder" verletzt.

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Anwälte des US-Computerherstellers Apple haben den Anbieter einer Podcasting-Lösung aufgefordert, die Bezeichnungen "myPodder" und "Podcast Ready" nicht mehr beziehungsweise nur eingeschränkt zu nutzen sowie entsprechende Anträge auf Markenschutz zurückzuziehen. Apple beruft sich dabei auf Markenrechte an den Begriffen "Pod" und "iPod". Podcast Ready bietet einen Dienst an, mit dem Podcasts online verwaltet und über verschiedene Rechner auf ein mobiles Abspielgerät übertragen werden können. Mit der Software "myPodder" lassen sich Podcasts auch unter Umgehung der iTunes-Software auf einen iPod laden.

Die Anwälte des iPod-Herstellers argumentieren in einer schriftlichen Unterlassungsforderung, die angebotenen Dienste und Marken würden eine Verbindung zu Apple Computer als Unternehmen suggerieren. "myPodder" und "Podcast Ready" bestünden zu einem wesentlichen Teil aus der Marke "Pod", die in verschiedenen Ländern geschützt sei und deren Schutz Apple auch in den USA beantragt habe. Zudem sei "myPodder" phonetisch leicht mit der geschützten Marke iPod zu verwechseln. Die Anwälte unterstellen, die Bezeichnung sei bewusst gewählt worden, um von der positiven Marke iPod zu profitieren.

Apple fordert von dem unter Podcast Ready Inc. firmierenden Unternehmen, die Bezeichnung "myPodder" nicht mehr für Produkte, Firmennamen oder Websites zu führen und den entsprechenden Markenantrag zurückzuziehen. Der Anbieter soll ferner zwei Markenanträge für "Podcast Ready" im Bezug auf elektronische Geräte zurückziehen und die Nutzung des Begriffs auf Dienste begrenzen, die direkt mit Podcasting zusammenhängen. Die Beantragung der Marke "Podcast Ready" für Telekommunikationsdienste beanstanden die Anwälte nicht.

Das Unternehmen Podcast Ready lässt derzeit Apples Ansprüche von einem Anwalt prüfen. Medienberichten zufolge erwägt CEO Russel Holliman die Aufgabe von myPodder, sollte er dazu gezwungen werden, an "Podcast Ready" wolle er aber festhalten. Bis zum 5. Oktober hat er Zeit, auf das Schreiben zu reagieren. Unter Podcastern hat das Vorgehen Apples Kritik ausgelöst, für sie erhebt Apple damit auch Ansprüche auf den Begriff Podcasting. Apple will zu dem Vorgang keine Stellungnahme abgeben.

Immerhin erkennt Apple an, dass "Podcast" auch eine allgemein übliche Beschreibung ist: "Natürlich hat Apple nicht grundsätzlich etwas gegen die korrekte Verwendung des beschreibenden Begriffs 'Podcast' in Marken für Produkte oder Dienste im Podcasting-Bereich", schreiben die Anwälte. Doch könne Apple eine weiter gehende Nutzung und damit einhergehende Beeinträchtigung der Markenrechte nicht dulden. Die Definition dieser "korrekten Verwendung" will Apple offenbar seinen Anwälten vorbehalten wissen. Auch andere Anbieter aus dem Pod-Universum hatten zuletzt freundliche, aber bestimmte Briefe erhalten. (vbr)