Neue Konkurrenz fĂĽr MP3
Ogg Vorbis ist ein neues lizenz- und kostenfreies Audiokomprimierungs-Verfahren, das sich als Alternative zu etablierten Verfahren wie MP3 versteht.
Ogg Vorbis ist der Name eines neuen Audiokomprimierungs-Verfahrens, das sich als Alternative zu bereits etablierten Verfahren wie MP3 versteht. Es komprimiert Digital-Audio-Daten (44,1 bis 48 kHz) beziehungsweise Musikdaten mit festen und variablen Bitraten von 16 bis 128 kBit/s. Damit bietet es ähnliche Leistungen wie schon bekannte Verfahren – die Entwickler sprechen davon, dass sie in derselben Klasse wie MP3, AAC oder PAC mitspielen wollen. Das Besondere an Vorbis: Es ist Open Source, und es gibt nach Angaben der Entwickler weder patent- noch lizenzrechtliche Einschränkungen.
Zwar kann man auch MP3-Dateien umsonst aus dem Internet laden und beliebig mit einer kostenfreien Software auf seinem Rechner oder einem tragbaren Player abspielen, aber für die meisten MP3-Encoder muss man Lizenzgebühren bezahlen, sobald man Dateien mit Bit-Raten von 128 kBit/s und mehr erzeugen möchte. Und genau diese Gebühren sollen bei Vorbis entfallen. Gleichzeitig versprechen die Entwickler eine MP3 ebenbürtige Qualität und Geschwindigkeit. Vorbis-kodierte Dateien erkennt man an der Endung .ogg.
Vorbis ist nur eines von mehreren, unter dem Namen OggSquish zusammengefassten Projekten, die sich mit digitaler Signalverarbeitung und Multimedia-Anwendungen befassen. Alle Projekte verfolgen die Absicht, allgemein zugängliche und lizenzfreie Internetstandards für Audio und Video zu entwickeln und bereitzustellen. Die Firma Xiphophorus entwickelt zum einen Software-Bibliotheken (libvorbis), mit denen man Vorbis in jede beliebige Anwendung einbinden können soll, und zum anderen mit vorbisfile einen kompletten, auf libvorbis basierenden Encoder/Decoder. Beide – libvorbis und vorbisfile – sollen unter der Lesser/Library GNU General Public Licence (LGPL) frei im Internet unter www.xiph.org/ogg/vorbis/download.html vertrieben werden. Bisher gibt jedoch noch keine Versionen für Endanwender. Entwickler können jedoch bereits jetzt schon über eine spezielle Mailing-Liste mit Xiphophorus in Verbindung treten. (pen)