IBM macht weniger Umsatz und mehr Gewinn

Der Verkauf der verlustreichen PC-Sparte und verbesserte Margen im Consulting-Geschäft führen dazu, dass IBM netto mehr Gewinn erwirtschaftet.

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Von
  • Jürgen Kuri
Im dritten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahrs war sich IBM sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Mittlerweile kann IBM zwar immer wieder einige neue Kontrakte der Dienstleistungssparte verzeichnen, muss aber auch mit dem Start von Ermittlungen der SEC wegen der Informationspolitik zum ersten Quartal 2005 leben. Und für das vierte Quartal bilanziert IBM auch noch einen Rückgang des Umsatzes im Jahresvergleich um 1 Prozent auf 24,4 Milliarden US-Dollar – wenn zum Vergleich den Umsatz der mittlerweile an Lenovo verkauften PC-Sparte aus dem Umsätzen im vierten Quartal 2004 herausrechnet. Lässt man den Verkauf der PC-Sparte unberücksichtigt, ging der Umsatz um 12 Prozent zurück.
Der Nettogewinn im vierten Quartal lag bei 3,2 Milliarden US-Dollar verglichen mit 2,8 Milliarden US-Dollar, die im gleichen Quartal des Vorjahres unter Berücksichtigung der neuen Verbuchung des Aktienoptionsprogramms als Ausgaben erzielt wurden. Unter Ausschluss von Einmalbelastungen für die Änderungen im Mitarbeiter-Pensionsplan, die IBM vor wenigen Tagen ankündigte, lag der Gewinn bei 3,4 Milliarden US-Dollar, ein Zuwachs von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Im Gesamtjahr lag der Umsatz bei 91,1 Milliarden US-Dollar (einschließlich eines Umsatzes von 2,9 Milliarden US-Dollar der PC-Sparte für die ersten vier Monate). Dies bedeutet einen Rückgang von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter Ausschluss der PC-Sparte lag der Umsatz bei 88,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005, eine Steigerung von 3 Prozent gegenüber dem Konzernumsatz ohne PC-Sparte im Jahr 2004. Der Nettogewinn lag im Gesamtjahr bei 7,9 Milliarden US-Dollar gegenüber 7,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004.
Den gestiegenen Gewinn im vierten Quartal führt IBM vor allem auf die Trennung von der verlustreichen PC-Sparte zurück und verbesserte Margen im Consulting-Geschäft. Der Gewinn bei der Dienstleistungssparte Global Services kletterte um 18,5 Prozent auf 1,506 Milliarden US-Dollar; der Umsatz allerdings ging um 5 Prozent auf 11,989 Milliarden US-Dollar zurück. Der Umsatz der Hardware-Sparte sank um 27,4 Prozent auf 6,888 Milliarden US-Dollar, unter Herausrechnung der PC-Sparte stieg der Umsatz aber um 6 Prozent. Den Gewinn mit Hardware konnte IBM um 16,1 Prozent auf 1,299 Milliarden US-Dollar steigern. Die Software-Sparte konnte den Umsatz marginal steigern um 0,3 Prozent auf 4,562 Milliarden US-Dollar, der Gewin stieg um 18,9 Prozent auf 1,934 Milliarden US-Dollar.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei IBM in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 19.350 Mio. 1.520 Mio.
2/00 21.700 Mio. 1.900 Mio.
3/00 21.800 Mio. 2.000 Mio.
4/00 25.600 Mio. 2.700 Mio.
1/01 21.040 Mio. 1.750 Mio.
2/01 21.600 Mio. 2.000 Mio.
3/01 20.400 Mio. 1.600 Mio.
4/01 22.800 Mio. 2.330 Mio.
1/02 18.500 Mio. 1.190 Mio.
2/02 19.600 Mio. 56 Mio.
3/02 19.800 Mio. 1.300 Mio.
4/02 23.670 Mio. 1.020 Mio.
1/03 20.065 Mio. 1.384 Mio.
2/03 21.631 Mio. 1.705 Mio.
3/03 21.522 Mio. 1.785 Mio.
4/03 25.913 Mio. 2.709 Mio.
1/04 22.250 Mio. 1.363 Mio.
2/04 23.200 Mio. 2.000 Mio.
3/04 23.429 Mio. 1.800 Mio.
4/04 27.671 Mio. 3.040 Mio.
(2.842 Mio. *)
1/05 22.908 Mio. 1.402 Mio.
2/05 22.270 Mio. 1.829 Mio.
3/05 21.500 Mio. 1.500 Mio.
4/05 24.427 Mio. 3.187 Mio.
* Unter Berücksichtigung der Verbuchung von Aktienoptionen für Mitarbeiter als Ausgaben