Mannesmann-Aufsichtsrat lehnt Vodafone-Offerte ab
Der Aufsichtsrat der Mannesmann AG hat sich geschlossen hinter den Vorstand gestellt.
Der Aufsichtsrat der Mannesmann AG hat sich geschlossen hinter den Vorstand gestellt und das Ăśbernahmeangebot des britisch-amerikanischen Mobilfunkkonzerns Vodafone Airtouch abgelehnt. "Unser Aufsichtsrat steht geschlossen hinter Klaus Esser und dem gesamten Management", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk nach der Sitzung am Sonntagabend in DĂĽsseldorf. "Das Angebot ist weder der Form noch der Substanz nach akzeptabel. Es entspricht bei weitem nicht dem Wert von Mannesmann."
Der Aufsichtsrat wertete den Übernahmeversuch von Vodafone ausdrücklich als feindlich. Vodafone selbst spricht bisher von einem freundlichen Angebot, hat aber angedroht, sich auch gegen den Willen der Mannesmann-Führung direkt an die Aktionäre zu wenden.
Das Tauschangebot von 53,7 Vodafone-Aktien für jede Mannesmann-Aktie (oder 242 Milliarden DM) sei für die Aktionäre nicht attraktiv, weil Mannesmann eine stärkere strategische Position habe, erklärte der Aufsichtsrat. "Außerdem ist das Angebot unangemessen, weil es nicht das Wertpotenzial der Mannesmann-Aktie reflektiert, das bei Fortführung der Selbstständigkeit besteht. Es ist nicht im Interesse der Aktionäre, der Beschäftigten und des gesamten Unternehmens." Der Aufsichtsrat gab dem Vorstand einstimmig "die volle Unterstützung" bei der "Zurückweisung des Angebots und bei der Empfehlung an alle Mannesmann-Aktionäre, es nicht anzunehmen". Damit wurden Spekulationen von Analysten und in der Presse hinfällig, die Vertreter des Kapitals im Aufsichtsrat könnten sich für Vodafone entscheiden. (cp)