Australiens Datenschützer rügt Google wegen Street-View-Daten

Nachdem Google eingestanden hat, nicht alle während der Street-View-Fahrten aufgezeichneten WLAN-Nutzdaten gelöscht zu haben, verlangt Australiens oberster Datenschützer, dass das sofort nachgeholt wird. Das solle auch unabhängig geprüft werden.

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Von
  • dpa

Der staatliche Datenschutzbeauftragte Australiens hat Google dafür kritisiert, dass nicht alle WLAN-Nutzdaten gelöscht wurden, die von Street-View-Kamerawagen aufgezeichnet worden waren. Das geht aus einem Brief vom vergangenen Montag hervor, der auf der Internetseite seiner Behörde veröffentlicht wurde. Darin verlangt er die umgehende Löschung der Daten und eine unabhängige Bestätigung dafür. Außerdem solle Google prüfen lassen, ob damit wirklich alle aufgezeichneten Daten gefunden und zerstört seien.

Die Kameraautos, die die Fotos für Googles Dienst Street View gemacht hatten, speicherten von von 2008 bis 2010 auch unverschlüsselte Informationen aus WLAN-Netzen. Der Konzern sprach zunächst von einem Versehen, bei dem nur Datensplitter gespeichert worden seien. Bei einer ausführlichen Prüfung wurden aber teilweise auch E-Mails und andere Inhalte gefunden. Eine Untersuchung der US-amerikanischen Telekommunikations-Behörde FCC kam dann zu dem Ergebnis, dass die verantwortliche Software eigens von einem Google-Mitarbeiter geschrieben worden war.

Ende Juli räumte Google dann ein, dass in gleich elf Ländern, darunter auch Australien, trotz Zusagen nicht alle Daten gelöscht worden waren. Das kam über einen Brief an den obersten britischen Datenschützer Steve Eckersley ans Licht. Neben Australien und Großbritannien waren davon Irland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Finnland, Schweiz und Österreich betroffen. Google hatte sich entschuldigt und die Löschung der Daten angekündigt. (mho)