Google will Mittelständlern den Weg ins Online-Geschäft weisen

Der Internetriese erklärt kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), dass das Online-Business "global geworden ist" und hält Analysen für 48 Länder bereit, die zum Teil auf Recherchen der CIA basieren.

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Von
  • Falk Lueke

Wie wird in welchem Land das Internet benutzt? Wie viele Smartphones gibt es und welches Betriebssystem dominiert? Welcher Teil des Gesamtwerbebudgets entfällt auf Onlinewerbung? Antworten darauf will Google in einer "Global Business Map" für insgesamt 48 Länder geben – einer Faktensammlung, die auf kostenfreien und kostenpflichtigen Quellen basiert. Sie wurde am Mittwoch in Berlin vorgestellt.

"Wir wollen Kleinunternehmen und Mittelständlern zeigen, dass das Business global geworden ist", sagte Klaas Flechsig von Google Germany. Das liegt nicht zuletzt im eigenen Interesse der Firma: Die Großen nutzen das Netz und auch die Werbemöglichkeiten bereits intensiv; Google umwirbt inzwischen mit verschiedenen Initiativen wie Onlinemotor Deutschland vermehrt kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), welche in Deutschland stark vertreten sind. Die Global Business Map soll Unternehmen aufzeigen, dass sie Chancen im Internet hätten.

Ob KMU mit der Global Business Map viel anfangen können, darf man allerdings bezweifeln: Auf gerade zwei Seiten pro Land werden ausgewählte Fakten präsentiert, zum Beispiel die Veränderungen bei den Suchtrends in jedem Land zwischen November 2010 und November 2011. So suchten im Vergleichszeitraum 51 Prozent mehr Griechen nach "Finanzen und Versicherungen" und "Real Estate", also Immobilien – was angesichts der Finanzkrise niemanden überraschen dürfte.

Dem Einwand, dass der Business-Atlas nur Veränderungen des Suchinteresses darstellt, jedoch nicht, was die Leute grundsätzlich interessiert, begegnen die Google-Sprecher mit dem Hinweis, dass derartige Daten ja online in den verschiedenen Google-Ad-Tools verfügbar seien. Warum man eine Papier- und PDF-Version präsentierte, aber keine klickbare Onlineversion der Global Business Map, die unter anderem auf den Daten des so genannten "CIA World Fact Book" basiert, erklären die Google-Mitarbeiter mit dem Mehraufwand einer digitalen Aufbereitung. (ssu)