Sun präsentiert eigenen Video-Server

Suns neuer Streaming-Server fĂĽr Audio- und Video-Inhalte soll neben Java, QuickTime und RTSP in Zukunft auch andere offene Standards unterstĂĽtzen.

vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 2 Min.

Sun Microsystems hat auf der Konferenz der National Association of Broadcasters seinen Sun StorEdge Media Central Streaming Server angekündigt. Mit dem Server soll es möglich sein, sowohl traditionelle Web-Inhalte als auch Audio- und Video-Streams anzubieten, zu verwalten und zu bearbeiten.

Der Server soll auch zusammen mit Suns eigener Hardware als integriertes System angeboten werden und basiert auf dem offenen Standard des Real Time Streaming Protocol (RTSP), dass zum Beispiel auch RealNetworks für seinen RealPlayer verwendet. Vorerst wird die Software als zugrundeliegendes Audio-/Video-Format nur Apples QuickTime bieten; Sun plant aber durch Java-Plug-Ins bald auch weitere Standards zu unterstützen. Ab nächsten Monat soll die Software zu einem Preis ab 2995 US-Dollar über Suns Web-Site erhältich sein.

Die Zahl der Streaming-Angebote im Internet sei von 36.000 im Jahr 1998 auf etwa 108.000 in diesem Jahr gestiegen und werde auch in Zukunft stark anwachsen, erklärte Paul Donovan von der Multimedia Research Group im Rahmen der Vorstellung von Suns Streaming-Server. Bis Ende 2000 sollen mehr als 250.000 Web-Sites Audio-/Video-Angebote liefern. Auch der Markt des Video-on-Demand und des Pay-per-View wachse weiter und damit die Notwendigkeit leistungsfähiger Hard- und Software. Durch die zunehmende Verfügbarkeit breitbandiger Internetzugänge sähen mehr und mehr Firmen ihre Zukunft im Bereich der Videoübertragung per Internet.

Und so sieht offensichtlich auch Sun – als traditionsreicher Anbieter von skalierbaren und zuverlässigen Servern – eine Chance, in diesen wachsenden Markt einzusteigen. Nicht vergessen sollte man vielleicht auch ein pikantes Detail am Rande: Durch die Kooperation mit AOL, die nach der Übernahme von Netscape durch den Online-Dienst geschlossen wurde, bietet sich Sun mit dem neuen Streaming-Server natürlich als idealer Partner für AOL an – vor allem, nachdem der weltgößte Online-Dienst nach dem Zusammenschluß mit Time Warner auch auf entsprechende Audio- und Video-Inhalte des Mediengiganten zurückgreifen kann. (mst)