jQuery 1.8 führt Modularisierung ein

Die weit verbreitete JavaScript-Bibliothek ist in der neuen Version noch mal um einige Hundert Byte geschrumpft worden, Außerdem lassen sich die einzelnen jQuery-Komponenten nun modular einsetzen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Harald M. Genauck

Eine weitere Stufe auf der Versionstreppe erklettert die JavaScript-Bibliothek jQuery: Die jQuery-Entwickler haben das finale Release 1.8 freigegeben. Der essenzielle Kern des Ganzen, die Selector-Engine Sizzle, ist gründlich überarbeitet worden und soll schneller denn je sein. Zwar bieten moderne Browser die Methode querySelectorAll, jedoch derart unterschiedlich implementiert, dass jQuery nach wie vor das Hilfsmittel der Wahl ist, die Unterschiede zu egalisieren und Entwicklern einen bequemen, einheitlichen Zugang zu gewähren. Ebenfalls renoviert wurde der Animations-"Zoo". Die meisten Verbesserungen und Fixes bleiben unter der Haube verborgen. In der Regel sollte bestehender Code nach wie vor ohne Änderungen laufen.

Die elementare Fähigkeit von jQuery, Browser-Unterschiede auszubügeln, macht sich auch bei CSS-Präfixen bemerkbar. Browserspezifische Präfixe wie -webkit, -moz oder -ms werden, wenn notwendig, automatisch hinzugefügt. Flexibler geworden ist die Standardfunktion $(html, props). Beliebige jQuery-Methoden und -Plugins lassen sich im übergebenen Objekt verwenden. Die Frage nach erweiterbaren Auflistungen erübrigt sich damit. Nach wie vor werden die "belasteten" Altversionen 6, 7 und 8 des Internet Explorer unterstützt. Eine Reihe der insgesamt mehr als 160 gefixten Bugs betreffen auch diesen IE-Subkosmos. Die jQuery-Entwickler hoffen, mittlerweile nahezu alle CSS- und Positionierungsprobleme beseitigt zu haben.

Trotz oder gerade wegen (je nach Betrachtungsweise) der Aufräumarbeiten, der neuen Features und der Fehlerbereinigungen ist der Code-Umfang um einige Hundert Bytes gegenüber der letzten Vorgängerversion 1.7.2 geschrumpft. Eine weitere Reduzierung des clientseitigen Download-Volumens, das für jede jQuery verwendende Website anfällt, wird mit der neuen Modularisierung möglich. Mit einem Build-System, das auf grunt basiert, lassen sich nicht benötigte Teilbereiche von jQuery ausblenden. Diese Modularisierung soll im Laufe der kommenden Versionen noch weiter ausgebaut werden.

Heruntergeladen werden kann der komplette jQuery-Satz wie gewohnt von den jQuery-eigenen CDN-Quellen (Code Delivery Network), als unkomprimierter Debug-Build oder komprimiert und minimiert für den Produktionseinsatz. Weitere CDN-Anbieter wie Microsoft und Google werden jQuery 1.8 wahrscheinlich in Kürze ebenfalls in ihr Portfolio aufnehmen. Die Arbeiten an der Anpassung der Dokumentation an die neue Version sind noch im Gang, sollen aber bald abgeschlossen sein. (ane)