Bezahlen per Handy

Die Frankfurter Firma Paybox.net will ein plattformunabhängiges Zahlungssystem für Online-Shopping auf Basis von Mobiltelefonen einführen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die Frankfurter Firma Paybox.net will ein plattformunabhängiges Zahlungssystem für Online-Shopping auf Basis von Mobiltelefonen einführen: Beim Einkauf per Computer füllt man den Warenkorb auf der Web-Site des Paybox-Vertragshändlers per Mausklick und wählt dann unter den Zahlungsoptionen "paybox" aus. Nachdem das Paybox-System des Online-Shops die Kundennummer des Teilnehmers erfasst hat, ruft es ihn auf dem Handy an und liest ihm den Einkaufzettel sowie die Zahlungssumme vor. Den Kauf bestätigt der Kunde, indem er eine vierstellige PIN per Handy eintippt. Daraufhin zieht das Paybox-System den Betrag vom zuvor definierten Bankkonto per Lastschrift ein.

Anders als mit Kreditkarten sollen beim Paybox-System die Teilnehmer auch untereinander Geschäfte tätigen können. Zentrale Schaltstelle wird dabei ein Sprachmailbox-System, das man unter einer gebührenfreien 0800er Nummer erreicht. Dieses fragt vom Empfänger der Transaktion den gewünschten Betrag sowie die Mobilnummer des Zahlenden ab. Der zweite Schritt verläuft wie beim Online-Shopping -- die Sprachbox ruft den Zahlenden an und läßt sich die Transaktion bestätigen. Eine Übersicht über die Einkäufe will Paybox.net am Monatsende liefern, auf Wunsch auch per E-Mail.

Der Kunde soll nach aktuellen Plänen für den Dienst lediglich eine Jahrespauschale von fünf bis zehn Mark für die Einrichtung der persönlichen Paybox zahlen; für die Transaktionen per Handy will man keine Kosten erheben. Umsatzquelle für das Geschäft mit der Paybox seien die Transaktionsgebühren für die Internet-Händler. Der Dienst soll im Frühjahr 2000 eingeführt werden. Bis Ende dieses Jahres will man 200 Internet-Händler sowie 100.000 Paybox-Nutzer gewinnen. In einem weiteren Schritt werde der Dienst Ende 2000 auf andere Länder ausgedehnt, kündigt das Unternehmen an.

Paybox.net verfügt zwar über nur elf Mitarbeiter, doch ist die Firma vom Erfolg der Idee überzeugt: Sie verweist auf die deutlich besseren Wachstumsaussichten für Handys im Vergleich zur Kreditkarte. So soll sich die Zahl der Handynutzer von derzeit 21 Millionen bis zum Jahr 2002 auf 40 Millionen verdoppeln, während die Zahl der Kreditkarteninhaber angeblich von 10 Millionen auf nur 13 Millionen wachsen soll. Allein aufgrund der Zahl der Handy-Eigner kann man natürlich nicht auf die Menge der Paybox-Teilnehmer schließen. Aber immerhin hat das Unternehmen bereits einige prominente Partner für den Zahlungsservice gewinnen können. Neben Lufthansa, Oracle und Compaq auch die Deutsche Bank -- entsprechend wird Paybox auf dem Stand der Deutschen Bank in Halle 18, 1OG, B08 ausstellen. (dz)