Mars-Mission: Curiosity in Farbe fotografiert

Dem Team des Mars Reconnaissance Orbiter ist ein Farbfoto der Umgebung von Curiosity gelungen, auf der auch deutlich die Mars-Sonde zu erkennen ist. Deren erste kurze Fahrt rückt derweil näher, noch stehen aber weitere Tests an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 166 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.

Der Rover aufgenommen aus dem Orbit

(Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona)

Dem Team hinter dem Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) ist es erneut gelungen, den Mars-Rover Curiosity aus dem Orbit zu fotografieren, diesmal jedoch in Farbe. Die Aufnahme wurde mit der HiRISE-Kamera gemacht, die den Rover bereits während des Landeanflugs erwischt hatte. Kurz darauf hatte man bereits eine Detaillaufnahme der Gegend gemacht, darauf war Curiosity jedoch nicht zu sehen. Auf dem jetzt veröffentlichten Bild sind der Rover und viele Details der näheren Umgebung dagegen klar zu erkennen. Um die nur sehr geringen Farbunterschiede hervorzuheben, wurden die Farben stark aufbereitet, so dass eigentlich eher graue Flächen nun strahlend blau herausstechen.

Ausschnitt aus dem Foto von HiRISE

(Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona )

Das 13.400 Pixel hohe und 1511 Pixel breite Foto (jpg: 2,358 MByte, tiff: 60,77 MByte) zeigt außer dem Rover auch die Landschaft in Richtung Aeolis Mons (Mount Sharp), aber nicht den Berg selbst. Dabei deckt das Bild laut den Forschern in seiner Länge ungefähr eine Entfernung von 300 Metern ab. Aufgenommen wurde es aus einer schrägen Position, zu der noch eine weitere hinzukommen soll, die direkter von oben gemacht wird. Aus den beiden Bildern soll dann eine Stereo-Aufnahme zusammengesetzt werden.

Die Landschaft vor Aeolis Mons ist auch in dem Farbaufnahmen der MastCam zu erkennen, auf die die NASA deshalb noch einmal hingewiesen hat. Die darauf zu erkennenden Bodenstrukturen seien nicht so flach, wie es den Anschein habe, sondern so hoch wie Gebäude. Durch dieses Gebiet werde auch die Fahrt in Richtung des Berges führen, mit der der Rover im kommenden Jahr beschäftigt sein soll. Als Vorbereitung soll Curiosity nach einigen weiteren Testläufen in wenigen Tagen die erste kurze Fahrt unternehmen, was die Wissenschaftler nicht erwarten können.

Genauso sehnsüchtig warten die Wissenschaftler auch auf die Übermittlung der restlichen hochaufgelösten Teile des farbigen Panoramas, das letzte Woche für Aufsehen gesorgt hatte. Da gehe es ihnen nicht anders als den Interessierten in aller Welt, versicherte ein Verantwortlicher in einer Telefonkonferenz. Für die wurde inzwischen der Fotobereich der Missionsseite des Jet Propulsion Laboratory um die Möglichkeit erweitert, die übermittelten Fotos auch sortiert nach der jeweiligen Kamera anzusehen.

Der Krater Gale mit der Landeposition

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ESA/DLR/FU Berlin/MSSS)

Einen plastischen Eindruck des Kraters, in dem sich Curiosity befindet, liefert eine Darstellung, die mithilfe von Daten der europäischen Sonde Mars-Express erstellt wurde. Sie zeigt den Kraterrand, Aeolis Mons und dazwischen die Position von Curiosity. Aus deren ersten Fotos in schwarz-weiß hat darüber hinaus ein Nutzer von 360cities.net ein 3D-Panorama erstellt, bei dem jedoch offenbar fehlende Bildausschnitte ergänzt wurden. Einen guten Eindruck der Sonde und ihrer Umgebung liefert es jedoch allemal.

Barack Obama während des Gesprächs mit dem Curiosity-Team

(Bild: Official White House Photo by Pete Souza)

Zu dem bisherigen großen Erfolg der Mission hatte US-Präsident Obama dem verantwortlichen Team am Montag noch einmal gratuliert und ihnen versichert, wie begeistert er von ihrer Arbeit sei. Curiosity sei ein Erfolg, der nicht nur in den USA sondern weltweit die Aufmerksamkeit von Millionen errege. Darüber hinaus dankte er auch den internationalen Partnern der Mission, darunter Deutschland. Zu guter Letzt bat er das Team noch, ihm sofort Bescheid zu geben, sollte es zu einem Kontakt mit Marsbewohnern kommen. Selbst wenn es sich nur um Mikroben handele, wäre das sehr aufregend.

Zur Mars-Mission Curiosity siehe auch:


Mehr zum Thema auch in Technology Review und Telepolis:


Informationen der NASA