GDC: Smartphones und Tablets sind die neuen Spiele-PCs

Durch die hohe Anzahl verschiedener Mobilgeräte steigt der Testaufwand für Spitzentitel an. Der CPU-Leistung misst Niklas Smedberg beim Mobilspielen kaum Bedeutung bei.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 120 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Epic-Entwickler Smedberg: "Beim Handheld-Gaming kommt es nur auf die GPU an."

(Bild: c't/mfi)

Smartphones und Tablets sind nach Ansicht von Niklas Smedberg, seines Zeichens ein leitender Unreal-Engine-Programmierer beim Spieleentwickler Epic Games, in vielerlei Hinsicht die "neuen PCs". Das Angebot an verschiedenen Handheld-Geräten sei fast schon unüberschaubar groß. Der Test- und Entwicklungsaufwand für grafisch aufwendige Handheld-Spitzenspiele ist durch die große Bandbreite an Performance und Vielfalt unterstützter 3D-Grafikfunktionen gewaltig. Daher müssen Entwickler dafür sorgen, dass ihre 3D-Engine gut skalierbar ist und ein Handheld-Spiel auch verschiedene Grafikeinstellungen anbietet (Niedrig/Mittel/Hoch), wie es auch bei PC-Titeln der Fall ist.

Besonders in Hinblick auf Bildschirme mit hoher Pixeldichte wie Apples Retina-Display sei dies notwendig, denn durch sie steige der Bedarf nach Grafikleistung extrem an. Daher ist es bei der Leistung aktueller SoC-Grafikchips hilftreich, das Spiel einfach in einer niedrigeren Auflösung als der des Displays zu rendern und im finalen Schritt auf die eigentliche Auflösung des Bildschirms aufzuziehen. Laut Smedberg sei dies aber vor allem bei Mobilgeräten mit Android-Betriebssystem problematisch, da bei diesen das Spiel direkt mit der festen Auflösung des Displays gerendert werden müsse. Epics dritter Teil der Infinity-Blade-Spieleserie Dungeons soll ausschließlich auf iOS-Geräten laufen.

Besonders angetan schien Smedberg von den GPUs der britischen Firma Imagination Technologies zu sein, die durch einen eigenen Ansatz von Hidden Surface Removal überdeckte Pixel effizient verwerfen. Smedberg hatte ohnehin viel lobende Worte für das gebräuchliche Tile-Based-Renderingverfahren übrig, mit dem der Großteil der verfügbaren Handheld-Grafikchips Einzelbilder nach dem Kachelverfahren zusammensetzen. Einzig die GPUs von Nvidias Tegra-Chips beherrschen diese Methode nicht, was Smedberg unterstrich.

Der CPU-Leistung von Mobilgeräten misst Smedberg nur eine geringe Bedeutung bei: "Beim Handheld-Gaming kommt es nur auf die GPU an. Wieviele CPU-Kerne ein SoC hat, ist egal." Ohnehin sei die Mobilschnittstelle OpenGL ES ein CPU-Bremsklotz und folglich noch nicht ausreichend optimiert. (mfi)