ICANN legt .test-Kriterien für Domain-Namen in nicht-lateinischen Schriften fest

Die Netzverwaltung veröffentlicht die finale Fassung ihres Evaluierungsplans, der Erfolgskritrien und eine Widerrufsklausel bei negativen Auswirkungen auf das Domain Name System (DNS) enthält.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Wie angekündigt startet im September das Evaluierungsprogramm für Top Level Domains in elf nicht-lateinischen Schriftsprachen, darunter Arabisch, Chinesisch und Hebräisch mittels Internationalized Domain Names (IDN). Nun hat die ICANN die abschließende Version des IDN-Evaluierungsplans als PDF-Datei veröffentlicht, der die Erfolgskriterien für den Test festzurrt.

Übergeordnetes Ziel des Testprogramms ist, die Regierungen, Internet-Anbieter und -Nutzer in diesen Sprachräumen mit dem Gebrauch von IDN vertraut zu machen und Anwendererfahrungen – zum Beispiel bei der Anpassung der Internet-Applikationen und -Software – zu sammeln. In der jeweiligen Sprache wird die ICANN eine Second- und eine Top-Level-Domain in die DNS-Rootzone eintragen, die example.test in lateinischer Schrift entspricht. Die Domain-Vergabe bleibt auf die Dauer des Test beschränkt, die Wortwahl soll Begehrlichkeiten möglichst dämpfen, diese Domains aus kommerziellen Erwägungen zu "grabben".

Die IDN ermöglichen sowohl das Surfen per HTTP als auch E-Mail-Verkehr via SMTP, das Testkonzept soll praktische Erfahrungen liefern und mögliche negative Auswirkungen auf das Domain Name System (DNS) offenlegen. Diese könnten zum Beispiel auftreten, weil die nicht-lateinischen Schriften durch deutliche längere ASCII-Zeichenketten repräsentiert werden als dies bei den bisherigen Domains der Fall ist. Daher behält sich die ICANN vor, den Test zu stoppen, wenn das DNS über Gebühr belastet werden sollte. (ssu)